Tag 1 – 5
Endlich ist es soweit. Wir gehen wieder auf Tour. 3 Wochen Urlaub mit dem ehrgeizigen Ziel bis an die Algarve zu kommen. Aber bevor wir am Freitagabend das Goldstück reisefertig machen können, müssen wir mit unserem Neuzugang erst einmal zum Tierarzt. Ein kleine Stelle am Auge hatte sich entzündet und die neue Mitreisende muss für die ersten 14 Tage zum Schutz des Auges einen Kragen tragen. Nicht schön aber muss sein. Gegen 21.00 Uhr war dann alles im Van verstaut. Samstag Morgen kamen wir für unsere Verhältnisse früh gegen 9.30 Uhr nach einem Frühstück los. Ziel sollte die kleine Stadt Ehnen in Luxemburg sein. Auf einem Parkplatz direkt an der Mosel fanden wir ein ruhiges Plätzchen für eine Nacht. Die 600 Kilometer fuhren wir auf der Autobahn und kamen ohne Stau bestens voran. 140 Kilometer vor Köln machten wir bei Sonnenschein Rast. Weiter in Richtung Luxenburg wurde das Wetter merklich schlechter. Es regnet die komplette restliche Tour. In Ehnen angekommen ging Susanne mit den Hunden eine kleine Runde an der Mosel entlang. Nass und hungrig kamen die drei zurück. Den Abend verbrachten wir im Auto und stießen auf eine erfolgreiche Tour an. Die komplette Nacht regnete es und am Morgen hört es endlich auf. Raus mit den Hunden bevor es sich der Wettergott anders überlegt.
Danach frühstücken und weiter in Richtung Frankreich. Kostengünstig in Luxenburg getankt und dann fing es auch schon wieder an zu regnen. Der nächste Halt Aire Muncipale im 3000 Seelenort Givry. Regen, Regen und nichts als Regen. Dennoch war die Strecke abseits der Autobahn spannend und kurzweilig. Eigentlich hätten wir erwartet, dass wie in Givry das einzige Wohnmobil sind. Als wir ankamen waren bereits vier Camper anwesend und im Verlauf des Abends sollte sich die Aire de Camping gut füllen. Eine Regenpause nutzten wir, um auf der alten Bahnstrecke mit den Hunden eine Gassirunde zu gehen. Zurück am Auto fing es dann auch wieder an zu gießen. Es sollte auch den kompletten nächsten Morgen regnen.
Schade. Wir hätten uns das kleine pittoreske Dorf gerne mal näher angeschaut. Beim Bäcker ein Baguette gekauft oder in einem Cafe gefrühstückt. So tranken wir Tee in unserem rollenden Zuhause und machten uns auf den Weg zum nächsten Zwischenziel in Méziéres-sur-Issoire. Wetterprognose für die vermeintliche Ankunftszeit. Kein Regen, ein wenig Sonne. Die 350 Kilometer waren eine wirkliche Herausforderung. Klassische französische Landstraße. Regen – kennen wir ja schon – dazu kam dann noch heftige Windböen. Wetterwarnung des französischen metrologischen Dienstes orange. Hatten ganz schön zu kämpfen das Goldstück auf Kurs zu halten. Bei der einen oder anderen Windböe dachte ich schon das der voraus fahrende kleine Sprinter augenblicklich sich auf die Seite legte. Die Trucker zogen unbeeindruckt von Regengüssen und Windböe ihre Bahn. Krass. Tatsächlich als wir in Méziéres-sur-Issoire ankamen, konnten wir Abwasser entleeren, Wasser auffüllen und die Toilette reinigen und zwar im Trockenen. Der Wind hatte die Regenwolken vertrieben. Dafür einige Bäume umstürzen lassen und loses Geäst auf die Straße geweht. Nachdem wir auf einen schönen Landweg mit Ferdi und Lotti spazieren gegangen sind, wollten wir im Ort noch unsere Vorräte auffüllen.
Der einzige Laden hatte geschlossen – warum auch immer. Dabei fielen uns die Worte des netten Franzosen auf unser aller ersten Tour mit dem Mietmobil ein, der uns darauf hinwies, dass in kleinen Orten gerne mal die Geschäfte am Montag geschlossen haben. So entschlossen wir uns auf der Strecke zum nächsten Zwischenziel einfach weiter zufahren und beim nächstliegenden Supermaché zu halten und dann ein Plätzchen für die Nacht zu finden. Gelandet sind wir in Perigeux. Bekannt aus den Romanen von Police Officer Bruno. Und es regnete wieder einmal. Der Stellplatz unweit des Stadtzentrums sollte eigentlich 6,50 € kosten. Scheinbar war die Schrankenanlage defekt und wir standen kostenfrei die eine Nacht.
Eigentlich war der nächste Stop in Messanges Plage geplant, direkt hinter den Dünen. Aber der Wetterbericht versprach nicht einmal bedeckten Himmel, sondern verhieß wieder Regen. Okay, drei Tage Regen in Frankreich reichen. Wir wollen Sonne und so machten wir uns Richtung Spanien auf. Diesmal auf den französischen Maut-Autobahnen, denn knapp 3 Stunden Zeitersparnis sind einfach mal eine Bank. Auch in Spanien entrichteten wir Maut. Mal 2,63 €, ein anderes Mal 3,16 € oder sogar 5,45 €. Ganz clever gemacht. Nur kleine Summe mal hier und da, damit das Große Ganze nicht so auffällt. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir den Camping-Platz “Camping Fuenete de la Teja”. Laut Internet geöffnet seit 1. März, aber da bin ich mir nicht so sicher. Außer uns steht noch ein spanischer Camper mit seinem Caravan hier, ansonsten niemand. Auf den Bäumen vor dem Platz haben 4 Storchenpaare ihr Netz bezogen. Gerade kreisen weitere Störche über dem Platz und werden von den Nesthockern mit Klappern begrüßt. Einen Blog- und Faulenztag werden wir in Soria, der zweit kleinsten Provinzhauptstadt Spaniens einlegen. Draußen vor dem Van sitzen und die Sonne bei 18 Grad genießen.