Anruf vom Händler die für die Zulassung benötigten Papiere seien endlich eingetroffen und der Anmeldung steht nichts mehr im Wege. Aber es sollten noch 12 Tage vergehen, bis wir unser Campingcar an einem Mittwoch abholen konnten. Also stiegen wir in Bad Schwartau und fuhren mit der Deutschen Bahn bis nach Ratzeburg. Klappte super und ganz ohne Verspätung.
Wir erhielten eine kurze Einweisung in die Funktion des Wagen und erledigten dann auch noch schnell den restlichen Papierkram. Die Grundfunktionen kannten wir ja von den Jahren im Nugget und alles andere wird sich ergeben. Die erste Tour führte dann direkt zur Tankstelle, bevor es über Ikea und den Baumarkt in Richtung Heimat ging.
Das Warenlager im “Kerlsraum” konnte endlich aufgelöst werden und es ging ans Einräumen des Kastenwagen. Tatsächlich fanden alle Gegenstände aus dem Nugget einen neuen Platz – was noch sehr ungewohnt ist.
Ein Projekt wollte ich vor der ersten Tour unbedingt angehen. Die “alten” Halogenlampen gegen LED-Funzeln austauschen. Susanne unkte schon, ob wir einen DIY-Camper gekauft hätten. Endlich mal richtiges Abblendlicht. Dafür musste der ganze Scheinwerfer ausgebaut werden, was wirklich sehr einfach geht. Die Montage ist jedenfalls etwas fummeliger. Und nein es sind handelt sich nicht dabei um die Osram Lightbreaker, sondern um die Philipps Ultinon Pro6000. Die haben sich schon auf der ersten Fahrt klasse bewährt.
Auf eine kleine Spritztour mussten wir verzichten und so starteten wir am 23. Dezember die erste Reise. Pünktlich zum Start fing es ganz heftig an zu schneien. Im Radio wurde vor Blitzeis gewarnt und ein Kollege rief noch an, dass auf der Autobahn nicht schneller als 50 km/h gefahren wird. Wir beratschlagten und entschieden uns auf den Weg zu machen. Ein ungutes Gefühl fuhr mit. Eine feste Schneedecke lag auf der Autobahn. Fahrbahnen waren nicht zu sehen und auch wieder fuhren beinahe Schrittgeschwindigkeit. Die LKWs ließen sich von der Witterung nicht beindrucken. Der Winter begleitete uns bis kurz vor Hamburg. Hier ging der Schnee dann in Regen über. Kurz vor dem Ziel wurde es bergig und Nebel kroch den Berg hoch. Gegen 22.30 Uhr stellten wir den Motor aus, gingen mit den Hund vor die Tür.
Nach Spaghetti Carbonara gingen wir müde ins Bett und schliefen richtig gut. Die Heizung funktionierte wunderbar, beinahe zum Warm. Der Weihnachtsmorgen begrüßte uns mit grauem Himmel und Regen. Kurz mit den Hunden raus, frühstücken und dann auf den Campingplatz. Scheinbar hatte ich den Wassertank nicht ganz geschlossen oder der Frostwächter war nicht richtig geschlossen, jedenfalls hatten wir kaum Wasservorrat. Bevor wir auf den reservierten Platz fuhren, den Tank gefüllt und einige Stunden später wieder kein Wasser. Es regnete den ganz Tag und wir wurden beim Erneuten Füllen des Tankes richtig nass. Jedenfalls war jetzt alles richtig geschlossen, aber stehen wir mit dem Wasser auf Kriegsfuß. Am Abend fängt es an zu schneien.
Schnee, blauer Himmel und strahlende Sonne, so begrüßt uns der 1. Weihnachtstag. Die Heizung ist in der Nacht durchgelaufen und hat den Kasten schön warm gehalten. Geschlafen haben wir super gut und freuen uns morgens auf ein leckeres Frühstück. Aber erst einmal raus in den Schnee mit den Hunden. Der French-Bully hat seinen Spaß, der Mops wäre lieber im VAN geblieben. Eine kleine Runde später und wir decken gemeinsam den Tisch und frühstücken. Gegen Mittag entschließen wir uns den 6,5 Kilometer langen Liebesweg komplett zu gehen. Das wir bei diesem super Wetter nicht alleine sind versteht sich. Wir holen den Ulfbo aus dem Heck und statten ihnen so richtig schön winterlich aus. Beide Hunde sollen es ja nicht so kalt haben und los geht es. Die ersten Meter sitz der Mops stolz im Wagen und wir können den Menschenmassen entkommen. Stunden später kommen wir wieder auf dem Campingplatz an. Jetzt eine schöne warme Schokolade und einen Weihnachtsfilm auf dem Tablet angesehen, bevor wir zum Essen gehen.
Abends fängt der Wasserhahn in der Küche an zutropfen und auf einmal läuft auch das Wasser aus der Spüle nicht mehr aber. Auch im Bad kein Wasser. Wir behelfen uns mit Wasserflaschen und beschließen, dass sich im Kreislauf lediglich Luft befindet und das kein großes Ding ist. Wir gehen schlafen und freuen uns auf den nächsten Tag. Wieder Schnee und blauer Himmel. Da wir den Platz bis zum Montag gebucht haben, brauchen wir nicht um 11.00 Uhr den Platz zu verlassen und wandern noch eine Runde.
Camping Kreuzeck ist in Terrassen angelegt und befinden uns auf der zweite unteren Ebene. Das heißt wir müssen einen kleinen Anstieg hoch. Auf dem Weg zum Abwasch und zur Toiletten sind wir zu Fuß schon ausgerutscht. Okay ohne Schneeketten bzw. fremde Hilfe schaffen wir das nicht. Also zum ersten Mal die neuen Schneeketten ausprobiert – zum ersten Mal ever. Klappte erstaunlich gut, dank der Hilfe von Susanne. Die kleine Steigung schaffen wir und fahren dann mit Schneeketten bis zum Parkplatz oberhalb des Camping. Dort lassen wir unser restlichen nicht verbrauchtes Wasser ab und legen die Schneeketten ab. Die Demontage müssen wir noch etwas üben. Wir überlegen auf der Rückfahrt bei einem Schnellrestaurant anzuhalten, entschließen uns aber ohne Stopp Richtung Heimat zu fahren. Stattdessen bestellen wir noch während der Fahrt zwei Pizzas beim örtlichen Italiener. Kurz nach 19 Uhr erreichen wir unser Zuhause. Jetzt noch schnell die Autos umgeparkt, die Sachen aus den VAN und dann bei Pizza und Wein das Weihnachtswochenende ausklingen lassen.
Erst jetzt wir uns so richtig bewusst, wir die Freiheit vermisst haben im rollenden Zuhause unterwegs zu sein.
Mit einem neuen Wagen wird es nie langweilig. Folgende Projekte warten noch auf uns. Einbau einer mobilen Solaranlage, Tausch des Chemietoilette gegen eine Trennklo, Umstieg auf AT-Reifen, Personenschutzbügel und zwei LED-Fernscheinwerfer. Und dann noch ein neues Design für die Optik.