31. Oktober 2015. Kein Klingeln lässt den Mops aufschrecken und bellend zur Haustür rennen. Dank “Opel” Jacques konnten wie den kleinen Monstern entfliehen und halten uns gerade in Niedersachsen am Steinhuder Meer auf. Glück mit dem Wetter haben wir auch. Entsprechend gut gefüllt ist der Wohnmobilstellplatz. Die erste Nacht unseres Wochenendtrips verbrachten wir aber hinter dem Deich in Jork am Yachthafen.
Anreise musste aus familiären Gründen getrennt erfolgen. RIP Guni. Zusammen mit den Dogs reiste Susanne in unserem Camping-Van gegen 16.00 Uhr an. Die erste längere Strecke alleine und es klappte ohne Zwischenfälle. Beim Deichspaziergang trafen wir andere Mehrhundehalter und unterhielten uns ein wenig. Langsam dunkelte es und wir kehrten zurück zum Van. Raus aus dem Alltagszivil und ab in die Reisewohlfühkllamoten. Während ich in der Küche stand und das Abendbrot zubereitete, klopfte es plötzlich an der Wagentür. Ob wir eine Taschenlampe hätten, wurden wir gefragt. Es folgte ein kleiner Plausch unter “Kastenwagenfahrern”. Die Nachbarn kamen aus Bremen, begeisterte Taucher, Afrikafans und auf Pössl-Abschiedestour. Ihr Wochenendauto hatte den Alltagstest nicht bestanden. Ganz angetan waren beiden von der gemütlichen Atmosphäre in unserem Jacques. Allerdings war das Hochbett für beide ein No-Go. Obwohl das Ehepaar nicht so aussahen, waren sie gut 10 Jahre älter. Sie suchten jetzt einen Kastenwagen oder einen Weißwand mit einer Länge von um die 6 Meter. Das Essen war mittlerweile fertig. Abgeschmeckt mit etwas zu viel Chilli und die Sauce in Ermangelung eines Wunderstabes etwas zu stückig. Geschmeckt hat es fabelhaft. Gesättigt schauten wir DVD, bevor wir ins Bett verschwanden. Wie zu Hause schlief Susanne während des Films ein und klettere mit einigem zeitlichen Abstand in die Koje. Geweckt wurden wir vom morgendlich Krach des Arbeitseinsatzes des naheliegenden Yachthafens. Traktoren transportierten die Stege von der kleinen Martina zurück ins Winterlage. An ein Weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Also vorbei an Frau und den Hunden wie eine Bergziege über die Küchenanrichte aus dem Bett gekrabbelt. Schnell angezogen und den Mops ins Erdgeschoss gehievt. Geschirr angelegt und ab auf den Deich. Nach einer Stunde waren wir zurück. Die Betten war gelüftet und im Van roch es bereits nach frischen Kaffee. Als wir noch beim Frühstück saßen, brachen die linken und rechte Nachbarn bereits auf. Wir hatten noch Zeit.
Unser Ziel war Wunstorf am Steinhuder Meer. Fahrzeit ca. 1,5 Stunden. Zu früh wollten wir nicht ankommen zu spät auch nicht. So ließen wir uns Treiben. Gegen 14.00 Uhr kamen wir auf Stellplatz an. Die Sonne lachte vom Himmel. Die Anmeldung war nicht besetzt. So fuhren wir zur Entsorgungsstation. Erst einmal Brauchwasser ablassen und neues Frischwasser bunkern. Dieses gestaltete sich ein wenig problematisch. Irgendwie passte unser Schlauchendstück nicht an den vorhandenen Wasserhahn. Also produzierten wie eine riesige Wasserfontäne. Irgendwie schafften wir es doch den Tank zu füllen.
Nun noch einen Stellplatz suchen. Die in der Sonne waren schon alle belegt bzw. man hätte direkt neben einem Nachbarn gestanden. So parkten wir den Nugget etwas im Schatten und hatten links und rechts genügend Abstand zum Nachbarn. Dann ging es an Steinhuder Meer. Eine riesige Parkplatzfläche läßt erahnen, wie voll es hier im Sommer bzw. an Wochenende werden kann. Das Menschaufkommen an diesem Samstag war noch erträglich. Entlang . Wir spazierten ein wenig am Ufer entlang und entschieden uns ein Bier im Biergarten zu trinken und einfach den Herbsttag auf uns wirken zu lassen. Dann gingen wir noch ein wenig an der Uferpromenade entlang. Trafen einen Motarradfahrer aus der Steiermark, der jetzt aber wegen der Liebe in Niedersachen lebt. Zurück auf dem Stellplatz beim Platzwart die Standgebühr bezahlt. Obwohl es gar nicht aufgefallen wäre, wenn wir ohne Bezahlung genächtigt hätten. Für das Abendbrot war es für unsere Verhältnisse einfach zu früh. So wurde das Kindle bzw. die Wochenzeitung rausgekramt und was gelesen. Es dunkelte und bei Kerzenschein tranken wir ein Gläschen Sekt. Susanne war mit Kochen an der Reihe und stellte sich gegen 19.00 Uhr in die Küche. In der kleine Pantry ein leckeres veganes Mahl zu bereiten, bedarf etwas Geschick, zumal das ausgesuchte Rezept sehr umfangreich war. Viel Gemüse musste geschnippelt, separat angebraten und alles zusammen in einem großen Topf einmal kurz aufgekocht werden. Geschmekt hat es super lecker. Nach dem Abendbrot guckten wir den Film Los Veganeros. Schliefen dabei ein und entschieden relativ früh das Nachtlager aufzuschlagen,
Diesmal hatten wir die Dachlucke nicht abgedunkelt und so konnten wir wunderbar in den Himmel schauen. Als es am nächsten morgen gegen 7.00 Uhr langsam hell wurde, standen wir auf. Zusammen mit Ferdi ging es noch einmal ans morgendliche Steinhuder Meer. Gerade in der Morgenstunde gab es ein fantastisches Licht. Morgenröte über dem nebligen Meer. Klasse. Zurück am Wohnmobil, gab es leckeren Kaffee und Tee. Dazu ein Ananas-Soja-Müsli. So gestärkt entschlossen wir in Richtung Hannover zu fahren und die Herrenhäuser Gärten zu besuchen. Allerdings nur den für Hunde frei zugänglichen Teil. Kurz vor Mittag erreichten wir die Herrenhäuser Allee.
Die Sonne schien vom Himmel und das Laub leuchtete golden. Traumhaft. Auch war der Park nicht überfüllt. Wir spazierten gute 2 Stunden durch das Grün. Langsam geseelten sich zu den Joggern, Frühaufstehern immer mehr Familien mit Kindern, Paare und Rentner. Zeit für uns aufzubrechen. Die Idee an den Maschsee zu fahren liessen wir fallen und entschieden uns in Richtung Lüneburger Heide aufzubrechen. Unterwegs an einer Bäckerei halt zu machen und an einem sonnigen Plätzchen in der Heide outdoor einen Kaffee zu trinken. Es wurde zwar nur eine Waldlichtung, aber so konnten wenigstens die Hunde ohne Leine frei laufen. Der Mops musste dann auch gleich bei einem vorbeifahrenden Fahrzeug der Jagdaufsicht den Chef markieren und verbellte das Fahrzeug. War ja schließlich sein Platz und da hatte nunmal kein anderer etwas zu suchen. Dieses Verhalten kennen wir schon aus unsere Schwedenurlaub. Da wurde jeder Trekker verbellt. Langsam wurde es kühl und wir pakten die Stühle wieder ein und fuhren auf dem kürzesten Weg in Richtung zu Hause. Es war ein toller Wochenendtrip mit herrlichem Wetter, keinen kleinen Monstern.
Wir hatten ganz viel Spaß.