Entgegen der ersten Idee bereits am Samstag zu starten, verschieben wir die Abfahrt um einen Tag. So haben wir noch die nötige Ruhe unsere Sachen in den Van zu packen und für die ersten beiden Abende Essen vorzukochen. Eine Premiere. Mit den Vorbereitungen verstrich der Samstag und wir gingen einmal früher als sonst in das Bett. Nach einem ausgiebigen Sonntagsfrüshtück ging es um die Mittagszeit los.
Thieau
Ziel war ein kleiner Ort in Belgien. Kein Stau um Hamburg hielt uns auf und durch das Sonntagsfahrverbot fuhren wir entspannt die A1 runter. Begleitete uns noch bis kurz hinter Hamburg Schnee, wurden südwärts die Felder immer grüner. Auch die Temperaturen stiegen in den zweistelligen Plusgrad. So fuhren wir durch das Ruhrgebiet, eine kurze Strecke durch die Niederlande und waren bei einbrechender Dunkelheit in Belgien mit etwas Regen. Gegen 20.00 Uhr, nach nicht ganz sieben Stunden Fahrt, bezogen wir Quartier auf dem Stellplatz. Den Van parkten wir in ausreichend Abstand zum andere anwesenden Wohnmobil aus den Niederlanden. Eine kurze Runde mit den Hunden, ein Bierchen und das vorgekochte Gericht auf Gas schnell erwärmt. Müde und satt aber auch erleichtert, der Kälte entkommen zu sein, fielen wir vier ins Bett. Am nächsten Morgen der Dogwalk entlang an der neuen Wasserstraße in Richtung Sperrwerk und dann zurück am alten Kanal bei Sonnenschein. Zwar war der alte Wasserweg auch noch zugefroren, aber es war uns dreien angenehm warm. Danach gab es erst einmal ein leckeres Frühstück mit Blick auf vorbeifahrende Binnenschiffen. Gegen Mittags, unsere normale Startzeit auf Reisen, brachen wir in Richtung Frankreich auf. Ziel ein kleiner Ort im Perigord.
Brontome
Wir kamen gut voran. Die Sonne schien. Es war noch nicht zu warm. Vorbei am Flughafen von Paris und durch die Vorstadt von Paris erreichten wir in der Dämmerung Bretome. Wobei der Randstreifen der Pariser Stadtautobahn mit dem ganzen Müll sehr stark an Italien erinnerte. Auch erschreckte uns, dass in dem ganzen Unrat Landstreicher in Zelten campierten. Dafür war Bretome gerade ein Idyll. Wir sind nun zum dritten Mal in der Region Perigord und alle dreimal begrüßte uns die Region mit Regen. Der abendliche Spaziergang in der Ort gefiel uns schon ganz gut und wir erreichten noch vor Einsetzen des Regens den Nugget. Geschlafen haben wir gut. Morgens nochmals in die Stadt und in einer kleinen Bäckerei ein Baguette gekauft. Danach ein wenig durch das Örtchen gewandert, der noch im Winterschlaf lag. Die zahlreichen Restaurants waren noch geschlossen und machen erst Ende März wieder auf. Wir genossen die Ruhe und die wenige Menschen.
Nachdem wir das Brauchwasser abgelassen hatten und neues aufgefüllt hatten, fuhren wir los in Richtung Spanien. Unser erster Stopp sollte Arguerdas sein.
Arguerdas
Der Stellplatz unter den ehemals bewohnten Höhlen war schon mit zahlreichen Weißwänden den belegt. Ein roter, französischer T5 stand in den Parkbuchten des Friedhofes. Da wir keine Lust auf Kuschelcamping hatten, gesellten wir uns zu dem kleinen roten Farbfleck. Besichtigen die Höhlen und gingen eine größere Runde.
Heute sollte die Vanküche nicht benutzt werden, denn wir wollten abends Essen gehen. Gar nicht so einfach an einem Dienstag Abend in der Vorsaison. Dank Google fanden wir ein kleines Restaurant. Also machten wir uns gegen 19.30 Uhr auf den Weg ins knapp 2 Kilometer entfernte Restaurant Herani 1. Für spanische Verhältnisse fiel zu früh. So tranken wir in der angrenzenden Bar noch ein Bier und warteten bis die Gaststätte öffnete. In der Bar trafen sich Alt und Jung, Männlein und Weiblein um ein Fußballspiel der spanischen Liga zu gucken. Im Restaurant gab drei Vorspeisen sowie drei Hauptgerichte. Wir entschieden uns für eine cremige Gemüsesuppe und eine kleine Portion Bohneintopf. Als Hauptspeise wurde Kalmare und Rinderbäckchen aufgetischt. Dazu eine kalter junger Roter aus der Region und ein Wasser. Nur gut, dass Susanne ihr Bierglas mitgenommen hatte, aus dem wir das Wasser tranken. Die Rechnung überraschte uns. Für das leckere Hausmannsessen bezahlten wir lediglich 30,60 €. Das Bier ging auf das Haus. Aus einem Mischmasch aus Englisch Italienisch und deutsch, erfuhren wir, dass es zumindest die Spanier in diesem Ort ein gutes Leben haben. Derzeit nur wenige Gäste, aber Mitte Mai wird es mehr Betrieb. Nie zu viel. Wir hatten die Idee in Arguerdas zwei Tage zu verweilen. Entschieden uns, die Zelte nach einem Tag abzubrechen.
So fuhren wir mit Jacques in den Nationalpark Bandereas Reales. Eine Lehm- und Steinwüste. Gingen bei strahlendem Sonnenscheins spazieren und fuhren dann 20 Kilometer durch diese Landschaft in Richtung unsere nächsten Stopps. Ein Stellplatz an der N340 Autostrada gelegen.
Roda de Berà
Die area340 liegt nur 300 Meter vom breiten Strand entfernt. Den Nugget parkten wir unter Pinien am späten Abend, aßen in Lleide im Lidl gekauften spanische Pizza, tranken Wein und Bier. Schliefen zufrieden ein. Der nächste Tag begann erst um 10.00 Uhr mit einem 1.5stündigen Strandspaziergang. Einem Frühstücksbrunch und viel Ruhe. Nutzten die Möglichkeit zu duschen und machen nachher noch einen Dogwalk at the beach. Ach ja zu Fahrt zu diesem Etappenziel ist nicht viel zu sagen. Lange gerade Strecken durch ein schon im Frühjahr graue Landschaft. Kaum Autos und das wirkliche Highlight kreisende Gänsegeier. Zwei Tage lange Strandspaziergänge und eine schöne Dusche. Was will das Herz mehr.
Bald ist eine Woche rum und wir tingeln durch Frankreich und Spanien. Geniesen die Sonne und werden bald Temperaturen von 25 Grad verfluchen. Weiter geht die Fahrt in Richtung Andalusien. Das nächste Tag war ein klassischer Fahrtag. Das Thermometer stieg auf 30 Gard. Der Mops war not amused. Ziel sollte ein kleiner Stellplatz 8 Kilometer vor Murcia sein.
Murcia
Bei strahlendem Sonnenschein fanden wir im zweiten Anlauf den 40 Wohnmobile fassenden Stellplatz. Leider oder zum Glück voll belegt. Die typischen Wohnmobile standen eng an mit typischen alten Wohnmobilisten. Eine Anfrage bei park4night gestartet und einen freien Stellplatz in knapp 20 Kilometer Entfernung oberhalb von Murcia gefunden. Die Location ist echt schön und hat abends einen ganz besonderen Reiz. Bei Dunkelheit leuchtet die Stadt mit 1000 Lichtern. Allerdings waren wir genau an einem Freitag da, an dem die Jugend Murcias romantische Gelüste auslebten. Bis spät in die Nacht beschallten mit spanischer Musik, war die Nacht ein wenig unruhig. Aber genial. Nicht nur das abends/nachts viel Betrieb ist, auch morgens werden wir von laut sprechenden Spanier geweckt, die durch die Berge joggen oder kletternd sich bewegen. Bei Sonnenschein frühstücken wir und machten uns auf in Richtung Almeria.
Almeria/Cala Raja
Eine schnurgeraden Autostraße bei heftigen Windböen fuhren wir zum heutigen Ziel. Einen Stellplatz bei park4night fanden wir mit der Beschreibung tricky Anfahrt. In der Tat war die Anfahrt mit dem Nugget schon zielmich offraod mässig. Aber der Platz ist der Hammer. Neben uns steht noch ein Mietcamper aus Portugal und wenn das englische Pärchen mit ihrem Sprinter den Weg runtergefunden haben, sind wir drei.
Die Nacht war recht stürmisch. Der nächste Morgen begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Mit den Hunden einmal den Berg hoch und meine Waden brannten. So recht verstehe ich nicht, wie die Spanier Gefallen am Wandern finden. Schon in Murcia ist mir die Begeisterung für diesen Sport aufgefallen. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf. Die Engländer packten etwas oberhalb. Mittlerweile hatte sich ein junges Pärchen mit einem alten Mercedes Kastenwagen zu uns gesellt. Susanne unkten schon den ganzen Abend, wir kommen hier nicht wieder rauf. Gebraucht haben wir dann auch drei Anläufe, um die Schlaglöcher zu bezwingen.
Güejar Sierra
In der Sierra Nevada wollten wir den Abend verbringen, Duschen und Wäsche waschen. Das es den kompletten Tag regnen sollte, war uns egal. So fuhren wir bei starkem Wind gemütlich die Küsten entlang. Zuerst durch eine Agavenwald mit zig absterbenden Pflanzen und dann säumten die kompletten 160 Kilometer Plastikplanen die Strecke. Darunter “lecker” Obst für den europäischen Markt. Bis zum Horizont sieht man ein Meer von Plastik. Hin und wieder ragt ein kleines Städtchen heraus. Eigentlich schade, dass das Land aus Profitgier so verschandelt wurde. Den Camping Platz erreichten wie von Meteoblue vorhergesagt bei warmen Regen.
Der Platz ist niedlich und uns wurde, obwohl nur wenige Gäste vor Ort waren, die Parzelle 51 zu gewiesen. Eine Runde mit Regencapes machten wir über den Platz und dann startete das Wellness Programm. Im angeschlossenen Lokal aßen wir unter der Beschallung von Inga Lindstörms Filmen ein leckeres Mahl und tranken dazu eine Flasche Rotwein. Am nächsten Morgen luckte die Sonne hervor und wir fuhren in Richtung Granada und liefen durch die Alhambra. Die Gärten sind in Spanien das meistbesuchte Ausflugsziel. Entsprechend viele Parkplätze gibt es und der Einlass ist stark reflektiert. Im Grunde eine einzigartige Gelddruckmaschine. Es gibt auch einen kostenfreien Eingang, dafür wird aber der Zutritt in die Gräten sowie die Paläste verwehrt. Im Grunde werden die Masse an Touristen durch geschleust. Wir schlenderten knapp 2 Stunden durch die Anlage, bezahlten 6,05 € Parkgebühren und machten uns auf nach Ronda.
Ein kleines Örtchen, dass auch Welt bekannt ist und zu jedem Andalusien Besuch gehört. Im Grunde basiert der Anziehungskraft auf eine zig meterhohen Brücke, die beide Ortsteile verbindet. Die Neustadt ist nicht so unsres und unsere Hunde mögen nun mal nicht in der Stadt laufen. Irgendwie hat uns Andalusien nicht so in Bann gezogen oder wir hatten eine zu große Erwartungshaltung. Jedenfalls der Stellplatz in Ronda, ein eingezäunter Betonplatz sagte uns nicht zu. So suchten wir uns in 60 Kilometer Entfernung eine Plätzchen am See.
Den ersten angepeilten Platz fuhren wir nicht an, da uns die Offroad-Erfahrung gereicht hatte. Wir wollen ja das Glück nicht herausfordern. So standen wir etwas abseits der Straße mit Blick auf den grauen See, der die Farbe des Himmels angekommen hatte. Die anderen Empfehlung meiner Stellplatz-App fanden wir nicht. Die Nach war ruhig und zu unserer Standardabreisezeit machten wir uns auf nach Tarifa.
Conil de la Fronterra
Der Regen begleite uns die komplette Strecke.In den Bergen vor Malaga wurde es auf einmal so nebelig, dass bereits das vorausfahrende Fahrzeuge nicht mehr zu sehen war. So quälten wir uns durch die graue Wand und sahen von oben auf Malaga. Wir wollten einfach nur schnell ans Ziel kommen und wählten die mautpflichtige Autostrada. Bezahlten am Automaten 2,15 und wurden von der Computerstimme sonor verabschiedet. Er redete noch, als wir durch die Schranke fuhren. Die Wetter-App vorhersagte, trockenes bewölktes Wetter für Tarifa. Wir wollten einfach am Strand stehen und durch die Stadt bummeln. Alle Plätze, die wir ausgesuchten hatten, standen unter Wasser. Also fuhren wir zurück nach Tarifa, parkten den Van etwas abseits und gingen erst einmal spazieren bis zur Wetterfront. Irgendwas hat Tarifa. Vielleicht der Flair von Afrika, dem individuellen Lebensstil der Surfer oder ein Kombi von beidem.
Wir fuhren aber weiter, den Parkplatz glich einer Müllkippe und auf den anderen war das Abstellen von Camper verboten. Sicherlich wäre das in der Vorsaison kein Problem gewesen. Wir fuhren in Richtung Cadiz. Fanden einen genialen Stellplatz über halb der Dünen. Der Wettergott hatte einsehen. Die Sonne kam raus und versank dann später rot im Meer. Wir lernten ein junges Pärchen kennen, dass sieben Monate durch Italien, Spanien und Frankreich tingelten. Auf der Tour gesellte sich eine kleiner Mischlingshündin, die mit Ferdinand tobte. Abends gab es lecker Nudeln und das Rauschen der Wellen wiegte uns in den Schlaf.
Da wir wieder einmal feststellten, dass Städte uns nicht liegen, ließen wir Cadiz links liegen und fuhren in Richtung Rota. Ist Tarifa das Mekka der Kiter, scheinen Windsurfer Rota zu lieben. Die Winterstürme haben an den Übergängen ganz schön gewütet, so dass wir nicht runter an den Strand kamen. So liefen wir ein wenig die Promenade entlang. Bewunderten einen alten Hanomag mit Eckernförder Kennzeichen. Wir entschieden nach Cordoba aufzubrechen und langsam die Rücktour zu starten.
Cordoba
Die Autobahnfahrt war sehr ermüdend. Eine lange gerade Straße mit kaum Verkehr und eintöniger Monokultur. Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir auf den Stellplatz mitten direkt in Cordoba. Die Nacht kostet 11,95 €. Angekommen suchten wir einen kleinen Supermarkt in unmittelbarer Nähe auf. Der Regen überraschte uns und wir zogen mit unseren neuen Regenmänteln weiter. Auf den Weg sahen wir in Mitten des Wohnviertels viele kleine Geschäfte und sogar eine Autowerkstatt. Echt skuril. Abends gingen wir in der eine kleine Taverne Essen, abseits des Touristen. Wir verbrachten eine unruhige Nacht. Der Mops hatte Mitte in der Nacht Durst, Lotti soviel getrunken, dass die Blase entleert werden musste. Zudem tropfte der Regen durch die Dachluke, da wir etwas schräg standen.Gerädert wachten wir auf, wobei der Himmel uns grau in grau begrüßte und Regen einsetzte. Gegen Mittag machten wir uns auf, erst einmal zum Carrefour und dann zum Tanken. Glücklicherweise befand sich der Supermarkt innerhalb des Shoppingzentrums. Die Frau war glücklich. Nun haben wir beide weider zwei Teile mehr im Kleiderschrank. Nahrungsmittel füllen unseren Kühlschrank auf. Eigentlich sollte der nächste Streckenabschnitt 4 Stunden dauern, wir fanden aber via park4night einen Stellplatz in der Nähe von Malaga. Fahrzeit 1,5 h. Wetteraussichten okay.
Malaga
Der Stellplatz ist sehr gut gefüllt und liegt am Meer, hat 4 Duschen für knapp 100 Camper, einen coolen englischen Betreiber. Stehen zufällig in einer norddeutschen Enklave. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben. Von Tarifa sind uns Wetterumschwünge bekannt. Also verwunderte es uns nicht, dass es 20 Kilometer in Strömen regnete. In Malaga lachte die Sonne und das Meer schimmerte türkis. So saßen wir noch abends vor dem Camper und tranken einen Aperitif. Geschlafen haben wir gut. Der Straßenlärm hielt sich in Grenzen. Am Morgen machte ich einen langen Strandspaziergang und sah am kleinen Hafen einen alten Fischer sitzen, der seine Netze flickte. Am Nachmittag gingen wir bei strahlendem Sonnenschein 3 Kilometer zum nächsten Supermarkt. Der Weg führte am Strand entlang und wir durchquerten einige Höhlen, die Tante Google nicht kannte. Voll beladen wanderten wir wieder zurück.
Bei Benidorm
Am nächsten Tag fuhren wieder durch die urbanisierte Wüste mit den kilometerlangen Gewächshäusern, die fünf Ernten im Jahr durch Einsatz von Pestiziden und genmanipulierten Bienen erlauben, zu einem freien, wilden Stellplatz. Einmal konnten wir unten direkte am Meer stehen oder etwas oberhalb des Strandes mit Blick auf das weite Meer. Entschieden haben wir uns für die zweite Variante. Etwas abseits der N340 liegen ein zwei Villen oder Häuser und sonst nichts. Schon irre, als ob genau für diesen Zweck eine komplette Infrastruktur geschaffen wurde und danach vergessen. Am nächsten Morgen nach einem Outdoorfrühstück brachen wir die Zelte ab und machten uns auf zum nächsten Stellplatz.
Die Skyline von Benidorm ragte auf einmal am Horizont auf. Zig Hochhäuser aus den siebziger Jahren direkt an die Küsten geklatscht. Unglaublich hässlich. Obwohl der letzte Eintrag für den heutigen Stellplatz von offroad-Eigenschaften sprach, wollten wir die Nacht direkt am Meer verbringen. Allerdings fand das Navigationssystem die Koordinaten nicht und google Maps führte uns in die Irre. Einen ausgetrockneten Fluss hätten wir überqueren müssen und dann einen alten Schotterweg befahren. Das wollten wir Jacques nicht zumuten.
El Cattlar
So fuhren vorbei an Tarragona in ein kleines Bergdorf, dass für 4 Wohnmobile einen kostenfreien Stellplatz bietet. Waren etwas überrascht, das bereits ein deutscher, ein britischer und ein holländischer Camper sich unter den Platanen gemütlich gemacht hatten. El Cattlar besitzt eine alte Burg und einige gut ausgeschilderte Wanderwege, die wir mit den Hunden erkundeten. Geschlafen haben wir ruhig. An nächsten Morgen schauten wir den Dorfpolizisten bei der Arbeit zu. Ein geschlagene Stunden, standen die beiden Männer an ihrem Wagen im Grünen und unterhielten sich. Bis auf den blauen Nugget, waren alle Camper aufgebrochen. Wir ließen kostenfrei Wasser ab, leerten die Toilette und füllten die Wasservorräte. El Cattlar sollte der letzte Stop in Spanien sein. Der nächste Halt lag schon in Frankreich.
Leucate Plage
Den Platz direkt am Meer gelegen, der für 12 € pro Nacht nichts kann, als die grandiose Lage, erreichten wir am frühen Nachmittag. Wir waren schon einmal hier, daher wussten, wir das der kleine Supermarkt im Ort nicht so ganz so gut sortiert war. Also nutzen wir die Gelegenheit, das am Straßenrand gelegene Shoppingmall anzusteuern. Obwohl wir uns wirklich nur auf den Supermarkt beschränkten verbrachten wir eine gute Stunde im selbigen. Okay, ein kurzer Besuch der Toilette sollte nicht unterschlagen werden. Aber wer schon einmal in Französischen Supermärkten der großen Ketten war, weiß wovon ich spreche. Auf der Fahrt hatten wir herrliches Sonnenwetter, welches sich langsam zuzog. Für den Abend war ein wenig Regen angesagt. Wir wollten grillen. So entschieden wir uns, den Gasgrill schon um 18..00 Uhr anzufeuern, da es abends noch regnen und der Wind auffrischen sollte. Zum Abendbrot sollte es eine Variante von Surf & Turf geben, als Erinnerung an die allererste Wohnmobiltour. Den Geschmack von damals noch einmal hinzubekommen, hatten wir mehrfach versucht. Ist uns bis zu diesem Mal nicht gelungen. Die Scampi waren richtig lecker und auch das Pfund Fleisch war auf den Punkt. Der Abend brach herein. Der Wind wurde stärker. Der Nugget wackelte ganz schön. Am nächsten morgen hatten der Wind noch nicht nachgelassen. Der Platz leerte sich. Nach mehreren Versuchen stand der Nugget mit der Nasenspitze im Wind. Lediglich die Böen wackelten am Gefährt. Der Himmel war blau und Sonne schien. Dick eingehüllt spazierten wir am Strand lang. Eigentlich müssten wir noch ein drittes Mal diesen Stellplatz besuchen, denn beim 1. Mal hatte Susanne ein dicker Erkältung aber perfektes Wetter und diesmal alle Gesund aber zu heftigen Wind. Was macht man, wenn man noch keine Lust hat auf direkten Wegen in die Heimat zu fahren. Man sucht sich einen neune Stellplatz in der Pampa.
Villars-les-Dombs
Vielleicht nicht direkt auf dem Weg, aber schön ländlich und eine Dusche. Eigentlich sind wir deshalb ihn nur angefahren, um eventuell die Möglichkeit zu haben, die Reise etwas auszudehnen. Empfangen hat uns der Besitzer, der sogar etwas Deutsch sprach. Zwei Plätze waren noch frei. Die meisten Mobilhomes sowie Caravans waren fest vermietet. Hätten wir so nicht erwartet. Die Sonne lachte und wir aßen Tapas vor dem Van. Gegen Abend wurde es auf dem ruhigen Platz betriebsam. Die Arbeiter kamen von der Schicht und gingen erst einmal Duschen. Da es auch in dieser Region viel zu viel geregnet hatten, lagen auf dem Rasen Bretterstege, um trockenen Fußes zum Caravan zu gelangen. Die Nacht war sehr ruhig. Nach zwei stürmischen Abenden ein Traum. Eigentlich wollen wir direkt von Villars-Les-Dombs an die Mosel. Sind dafür aber viel zu spät gestartet. Die Alternative lautete Elsass.
Riquewihr
In Riquewihr parkten wir den Nugget auf dem ausgewiesen Stellplatz. Bezahlten die Standgebühr und gingen mit den Hunden durch die Weinberge spazieren. Auf den Dächern lag noch Schnee und der grau trübe Himmel stimmte uns auf das Wetter in der Heimat ein. Der Ort ist echt schön. Hat wunderbare Fachwerkhäuser, viele Restaurants und nur wenige Bewohner im inneren Kern. In der Hochsaison, muss es hier von Touristen wimmeln. Einen ersten Vorgeschmack erhielten wir am nächsten Morgen, als zwei Reisebusse aus der Schweiz hielten. Nur schnell weg. Sollten wir noch einen Zwischenstopp einlegen oder einen reinen Fahrtag einlegen. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Klappte auch ganz gut. Nur um Mannheim / Frankfurt herum hatten wir ein wenig zäh fließenden Verkehr. Zum Glück kein Schnee oder Minustemperaturen, denn so blieb die Windschutzscheibe trocken, denn unsere Schweibenwischerpumpe hat den Geist aufgegeben. Irgendwas ist ja immer.
Fazit
Der blaue Himmel und die Sonne taten der Seele gut. Viele Eindrücke, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Mit Spanien und der Küste Andalusiens wurden wir nicht so richtig warm. Dazu sind die Spanier einfach zu laut, das Land zu dreckig und die Gemüseproduktion mitten in der Wüste geht gar nicht. Cordoba hat uns gefallen auch bei Regen. Beeindruckt waren wir hier von der Mischung aus Wohnen, Einkaufen und Arbeiten. Sollte es noch einmal nach Spanien gehen, wahrscheinlich eher in den Norden und wenn Andalusien, dann das Hinterland und die Berge. Ach ja noch was ist uns aufgefallen. Die Spanier tragen gleichgültig welches Wetter Sonnenbrillen und lieben es parfümiert. Sei es in den Geschäften, Müllbeutel oder Toilettenpapier.