Portugal Frühjahrstour

Noch nie haben wir uns so schwer getan für die erste größere Tour im Jahr die richtige Location zu finden. Wir schwankten zwischen Portugal, Baskenland, Bretagne und Kärnten in Österreich. Ein Grund für unsere Unschlüssigkeit, das Wetter. Nach einem langen norddeutschen, matschigen Winter wollten wir Sonne. Drei Woche vor Abfahrt entschieden wir uns für den Norden in Portugal.

Freitag hatte ich mir frei genommen, um rechtzeitig den ersten Abschnitt in Angriff zu nehmen und den Stau um Hamburg herum zu vermeiden. De erste Stopp war ein Stellplatz kurz vor Kassel. Ein schöner kleiner Platz für eine Nacht mit schönen Wanderwegen an der Fulda für die Hunde. Wir parkten auf einem PKW Stellplatz am Rand, da die offiziellen Standflächen schon belegt waren. Bezahlten die Parkgebühr, gingen mit den Hunden und ließen den Abend bei einem leckeren Ramen ausklingen. Am nächsten Tag ging es auf einen Weingut im südlichen Markgräflerland. Zum Glück hatten wir einen Platz über die Seite hinterland.camp reserviert. Als wir ankamen standen schon vier weitere Camper auf der Wiese hinter dem Weingut. Jeder hatte noch genug Platz und von Kuschelcamping keine Spur.

Den Nachmittag verbringen wir bei schönen Sonnenschein vor dem Van. Kaufen Wein ein und lassen uns leckeren Flammkuchen an den Camper liefern. Wir haben uns super wohl gefühlt und brechen nach einer ruhigen Nacht bei Regen in Richtung Frankreich auf. An einem Sonntag auf dem Land eine offen Tankstelle finden gar nicht so einfach. Auf den ersten Kilometern begleitet uns noch Regen. Je südlichen wir kommen, umso mehr schein die Sonne. Wir entscheiden uns auf der Mautstraße zu fahren, um schnell nach Spanien zu kommen. In einer Baustelle werde ich gleich mal geblitzt und wir lernen das neue Mautsystem Flux Libre kennen. keine Mauthäuschen mehr, sondern elektronische Erfassung und dann bezahlen auf einem Rastplatz. Nächster Halt ein Campingplatz in Sault am See. Einfacher Platz und ganz frisch unter belgischer Leitung. Wir bekommen einen Stellplatz auf einem alten Minigolfplatz zu gewiesen. Der Regen hat mittlerweile auch Frankreich erreicht. Also den Abend im Van verbringen. Am nächsten morgen noch eine schöne warme Dusche und weiter geht die Fahrt. Am Ortseingang und -ausgang eines französischen Dorfes fallen uns Verkaufshänger mit Fritten und Sandwiches auf. Wir drehen um und statten einer Sandwicherie einen Besuch ab und kaufen Pommes und Sandwiches fürs Frühstück ein. Dazu gibt es einen kleinen Kaffee gratis. Der Stand ist echt wirklich gut besucht und nicht nur von LKW-Fahrern. Eigentlich wollten wir an diesem Abend an einem Fluß nächtigen, aber nach 8 Stunden hinter dem Steuer, habe ich keine Lust mehr. So steuern wir spontan in Monbazillac einen Stellplatz von Camping Car Park an. Der liegt aber in Hörweite der Straße, aber wir haben eine schöne Parzelle und für einen Nach voll in Ordnung.

Nächster Halt, das spanische Baskenland. Wir haben in Zarrautz einen Stellplatz gebucht. Als wir angekommen sind, stelle ich fest das ich mich im Datum vertan habe. Für die nächsten drei Tage finden wir aber einen schönen Stellplatz. Auch hier scheint es in der letzten Zeit heftig geregnet zu haben. Einige Stellplätze sehen schon arg ramponiert aus, andere sind komplett gesperrt. Den ersten Tag verbringen wir komplett auf dem Stellplatz. Die viele Fahrerei hat doch ganz schön geschlaucht. Am zweiten Tag wird es auf einmal voller. Drei Stellplätze weiter auf unserer Zeit richtet sich ein Rostocker häuslich ein und wir bekommen an diesem Tag noch drei Outfits zu Gesicht. Dann lernen wir noch einen Ehepaar kennen, die Ihre erste Tour mit Ihrem Kastenwagen unternehmen. Bereisten mit Ihrem Land Rover schon die Wüste in Marokko und lieben Sardinien genauso wie wir. Ein sehr entspanntes Ehepaar, die sich ebenfalls auf den Weg nach Portugal befanden. Aber dafür 3 Wochen mehr Zeit haben. 400 Stufen führen an den Strand und wir hatten schon Angst, das wir nicht an den Strand kommen. Aber die Stufen sind kein Problem. So verbringen wir den Nachmittag des dritten Tages am Meer. Plötzlich wird es immer voller. Frankreich hat komplett Ferien und wir entschließen uns die Idee zu überdenken und nicht im Baskenland die nächsten Wochen zu verbringen und doch nach Portugal zu fahren. Eine sehr spontane Idee. Zum Glück sind wir früh losgekommen und würden trotz sieben Stunden Fahrzeit am frühen Nachmittag in Portugal ankommen.

Bevor wir den Stellplatz in Chavez anfahren, müssen die Vorräte aufgefüllt werden. Dafür steuern wir einen Supermarkt an. Die Sonne scheint und wir suchen einen schattigen Platz für unseren Camper, damit die Hunde es schön kühl haben, während wir einkaufen. Vom Markt sind wir ein wenig erschlagen. Jedenfalls lieben die Portugiesen Brot. Alle Lebensmittel sind verstaut und wir können starten. Der Stellplatz liegt nicht soweit vom Einkaufsparadies entfernt. Allerdings liegen die Plätze alle in voller Sonne und einige Camper haben sich auch schon eingefunden. Stehen wie die Sardinien, darauf haben wir keinen Bock. Zum Glück findet Susanne in einigen Kilometern Entfernung den Chaves Parque de Campismo Quinta do Rebentão. Ein kleiner Campingplatz in der Nähe des Freibades und einem Zoo. Freie Platzwahl und ganz nach unserem Geschmack. Einfach, sauber und wir haben Platz. Die Hunde können sogar frei laufen und wir genießen den Abend. Ganze 11 Euro haben wir bezahlt.

Jetzt geht unser Portugal Abenteuer so richtig los. Auf den Plan steht ein Besuch im Bergdorf Pitoes das Junias. Ein sehr schönes kleines Dörfchen in toller Lage und schönen Panorma. Einige Häuser stehen zum Verkauf, andere werden bewohnt und wieder andere werden hergerichtet. Wir laufen bei schönstem Wetter über eine Stunde durch das Dorf und entdecken immer wieder neue Ein- und Ausblicke. Trinken auf dem Parkplatz noch einen Kaffee und machen uns auf zur nächsten Sehenswürdigkeit. Nach kurzer steiler Fahrt, halten wir auf einem Parkplatz und machen uns auf den Weg zu einer alten Brücke. Finden aber nicht den richtigen Weg und so können wir die Brücke nur von oben ansehen. Was schade ist. Jetzt heißt es einen Stellplatz für die Nacht zu finden. In Terras de Bouro finden wir ein Plätzchen für die Nacht und stellen überrascht fest, dass wir hier schon vor Jahren einmal standen. Die Plätze sind terrassiert und auf der unteren haben sich jungen Franzosen ein Zeltcamp errichtet. Als nächsten Ziel besuchen wir die alte Hauptstadt von Portugal Guimarães. Obwohl wir früh vor Ort sind, ist die Stadt schon ziemlich voll mit Touristen. Die Hunde machen das in der Stadt richtig gut, obwohl es schon ziemlich warm ist. Zum Viadukt von Peso da Régua wollte ich unbedingt und dort für eine Nacht stehen. Auf den Bildern sahen die offiziellen Stellplätze richtig schick aus. In Wirklichkeit stehen die Camper eng an eng. Nichts für uns. Wir suchen uns einen Alternative, stellen aber fest gar nicht so einfach. Ein Campingplatz ist voll ausgebucht und für den anderen sind wir zu groß. Also doch eine Nacht am Viadukt stehen. Bei der Beifahrerin ist die Stimmung nicht so gut. Was ich auch verstehen kann.

Es geht in die Berge. Zuerst an einem See und dann auf den höchsten Berg auf dem Festland. Nach sehr interessanter Fahrt durch das Land und zig Serpentinen halten wir am Stausee Lagoa Comprida. Eine stunde Fußmarsch entfernt soll es einen See mit Trichter geben. Da wollen wir hin, sind uns aber nicht sicher, ob wir das mit Ulfo schaffen. So gehen wir einfach einen Weg lang und sind von der Natur beeindruckt. Eine ganz eigene Stimmung. Zumal sich die Wolken langsam sich den den Stausee legen. Am Souvenir-Stand kaufen wir nichts und sind geschockt, dass ein junger Welpe in einem kleinen Käfig sitzt. Danach geht es zum Serra de Estrella, einem Skigebiet wo tatsächlich Mitte Mai auch noch Schnee liegt. Es weht ein steifer Wind aber der Rundumblick ist grandios. Wir suchen ein Stellplatz und müssen dann wieder vom Berg runter. In kurvenreicher Strecke mit 17% Gefälle geht es jetzt langsam nach Coimbra. Aufgrund einer Baustelle verfahren wir uns komplett und kommen 1 Stunde später auf dem Stellplatz an. Da es sich um einen zentrumsnahen Camping Muncipal handelt, haben wir auf der Fahrt dorthin einen Platz reserviert. Es regnet mal wieder und es ist super kalt. Auch hier sind die Plätze aufgeweicht und da es keine festen Parzellen gibt, stehen die Camper hier irgendwie. Wir stellen uns einfach mal irgendwo hin und parken dann noch einmal um. Siehe da, es hört gegen Abend auch auf zu regnen. Auch am nächsten Morgen frühstücken wir draußen, bevor wir unser Reise in Richtung Meer fortsetzen. In Praia de Mira halten wir und gehen an den Strand. Ein riesiger Sandstrand mit viel viel Sand. Bekannt ist der Ort für seine Fischer und die auffälligen Fischerboote. Noch ein Stück weiter fahren wir den Campingplatz in Torreira an und bleiben dort für zwei Tage. Es ist windig aber dafür regnet es nicht. Die Dauercamper haben Ihre Wohnwagen komplett eingepackt und Zelte bedecken die restliche Fläche der Parzelle. Der Strand ist hier super schön und für unsere Augen sieht der Ort ein wenig vernachlässig aus. Dennoch empfinden wir den Campingplatz und den Ort als schön.

Wir lernen Rentner kenne, die sich von Lissabon kommend in Richtung Porto bewegen. Sie haben Ihr Haus verkauft und reisen im Jahr 6 Monate durch Europa. Ihre Erzählungen haben unser Interesse an Schweden noch einmal neu entflammt. Nach zwei ruhigen Tagen brauchen wir ein wenig Trubel. Barcelos ist nicht soweit entfernt und hat einen Wochenmarkt mit langer Tradition, der den komplett Tag stattfindet. An Markttagen ist Parkplatzsituation sehr bescheiden. Für den kleinen Kastenwagen finden wir einen Platz und gehen zu Fuß in die Innenstadt. Der Markt ist wirklich sehr groß und nach Themenbereichen eingeteilt. Kleidung, Möbel, Gemüse, Obst und lebende Tiere können dort gekauft werden. Wir kaufen eine geräuchert Wurst, Brot, Zitronen und Gemüse bevor wir zurück zum Kasten gehen. Danach fahren wir ans Meer. Die Gemeinde Esposende bietet einen großen kostenfreien Stellplatz an. Den steuern wir zuerst an und überlegen dort zu nächtigen. Ein leckeres Restaurant soll sogar in der Nähe sein. Irgendwie sagt uns der Platz aber nicht zu und wir fahren noch ein Stück weiter. Landen auf eine Campingplatz in Darque. Ein Surfershop und fest in deutscher Hand. Es regnet und regnet und regnet. Hier geht unser Mückengitter endgültig kaputt und wir schmeißen es raus. Nach einer ruhigen Nacht fahren wir nach Burgos. Wieder einmal gefällt uns der Stellplatz innerorts nicht und fahren auf den Campingplatz. Die richtige Wahl. Mitten in einem Naherholungsgebiet liegend finden wir einen schönen Platz. Warum sind wir hier, weil ein Regengebiet über den Norden von Portugal einfach festhängt.

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Am nächsten Morgen erst einmal einen Supermarkt suchen, denn der Kühlschrank ist leer. Wir landen bei einem ganz neuen Aldi. Dann geht es in Richtung Spanien. Auf dem Weg zum Mittelmeer halten wir noch einmal im Naturschutzgebiet Las Bardenas Reales. Eine Steinwüste und diesmal auch stärken besucht als vor Jahren. Am offiziellen Stellplatz sind alle Plätze belegt und wir weichen auf eine Wiese aus. Am Abend füllt sich der Platz immer mehr und später regnet es. Am nächsten Morgen hat sich der Platz in eine Schlammpiste verwandelt. Nächster Halt ist ein Campingplatz kurz vor der Grenze von Andorra. Das wir nur 50 Kilometer von der Grenze zum Zwergen Staat entfernt sind, war nicht geplant. Also entscheiden wir uns nach Andorra la Vella zu fahren. Hier haben die Geschäft an 362 Tagen geöffnet. Alkohol und Benzing sind super günstig. Aber vorher noch mal einkaufen, denn Lebensmittel sind in Andorra wirklich nicht günstig. Danach fahren durch die Pyrenäen zum Mittelmeer. Die Fahrt ist wirklich beeindruckend und kommt auf unser Reise-Bucket-Liste. Angekommen am ausgewählten Standort stehen wir erst einmal vor verschlossenen Türen, denn die Rezeption ist nicht besetzt. Wir finden aber den Code für die Schranke und fahren dann zum Stellplatz. Kaum angekommen besuchen uns zahlreiche Mücken. Wir flüchten und fahren den Camping Muncipal in Leucate an. Hier verbringen wir zwei tolle Tage mit Sonne. Langsam müssen wir weiter in den Norden kommen, denn unsere Urlaubstage neigen sich dem Ende zu. Erster Halt ist Camping Le Pont D’Allagnon. Ein wirklich niedlicher Platz und eine hübsche kleine Stadt. Aber es regnet mal wieder. Danach noch ein Halt auf französichen Boden in Langres. Der Campingplatz liegt in mitten der alten Stadtmauern und ist schon sehr speziell. Die Rezeption öffnet erst um 17.30 und davor kann man sich einfach einen Platz suchen. Im Grunde ist der Stadtkern wirklich schön aber auch irgendwie skurril. Auf schicke renovierte Häuser folgen verlassene Ruinen.

Die letzten vier Tage der Tour. Noch einmal Luxemburg anfahren oder schlafen. Der Regen begleitet uns. Auch hier sind die Stellplätze ganz schön aufgeweicht. Ohne festes Schuhwerk ist an einen längeren Fußmarsch nicht zu denken. Also Markise raus und einen leckeren Aperitif genießen. Irgendwie ist uns noch nicht nach Heimat und wir legen in Stemwede einen weitern Halt ein. Noch nie von diesem Ort gehört aber die Landschaft ist wirklich schön. Wir wandern auf dem Mühlenweg und genießen den schön angelegten Stellplatz. Am Sonntag besuchen wir noch die Themengärten und fahren am frühen Nachmittag gen Heimat.

Fazit nach 23 Tagen on the road und knapp 7000 Kilometer. Jeder Kilometer hat sich gelohnt. Der Norden von Protugal haben wir lieben gelernt und wie angenehm ist in der richtige Zeitzone zu leben. Wie natürlich fühlt es sich an, nicht innerhalb der europäischen Sommerzeit zu leben. Und wenn man durch Frankreich fährt auf die mautpflichtigen Autobahnen verzichten. Ich bin mir sicher einige durchfahrenen Gegenden sehen uns wieder.

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