Seit 2018 ist der Reformationstag in Schleswig Holstein ein gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr lag der 31 Oktober so gut, dass ein langes Wochenende raussprang. Was lag also näher, als für drei Tage auf Tour zu gehen. Ursprünglich sollte es nach Rømø gehen. Ideal für ein Wochenende. Aber drei Tage nur Strand ein wenig langweilig. Die Alternativen waren der Ostharz oder die Lüneburger Heide. Gelandet sind wir letztendlich im Südharz. Warum und wieso gleich mehr.
Den Plan am Freitag die Tour zu beginnen, verwerfen wir. Samstagfrüh fahren wir los. Erster Halt in Bad Bevensen mit Frühstück am Elbe-Seiten-Kanal. Aufgrund von atmosphärischen Störungen fällt dieses aus und weiter geht die Fahrt in Richtung Ilsetal im Nationalpark Harz. Auf dem Stellplatz wollen wir eigentlich eine Nacht verbringen und tagsüber Wandern. Die Idee hatten viele. Als wir gegen 12.00 Uhr den kleinen Ort erreichen, ist der Stellplatz komplett belegt. Wir versuchen am Kloster einen Parkplatz zu ergattern. Den letzten freien Parkplatz schnappt uns ein Bulli weg. Fahren weiter in Richtung Schierke am Broken. Auch der Campingplatz ist an diesem Tag komplett ausgebucht. Bevor wir weiter suchen, erst einmal mit den Hunden spazieren gehen. Gleich in der Nähe gibt es eine Wanderparkplatz, den wir ansteuern. Was sich zu Beginn als Notlösung darstellt, wird eine schöne Wanderung.
Nach 1,5 Stunden sind wir zurück am Kastenwagen. Wir suchen in den bekannten Stellplatz-Apps nach Alternativen. Selbst eine grüne Wiese an einem Gasthof gelegen ist komplette ausgebucht. Sind aber nicht die Einzigen, die für die Nacht einen Platz suchen. Braunlage hat einen Campingplatz mit 300 Stellplätzen. Da sollte doch noch eine kleines Plätzchen frei sein. Braunlage ist an diesem Samstag super voll und so was von touristisch. Gefällt uns gar nicht. Am Campingplatz angekommen und gefragt, ob noch was frei sei, erhalten wir die Antwort, dass alle Plätze belegt seien. Der Tipp außerhalb des Harzes suchen, nehmen wir gerne an und erweitern den Suchradius. Vorbei am fast leeren Oderstausee geht die Fahrt raus dem Harz grob in die Richtung Göttingen. In Bad Lauterberg sehen wir eine Wegweiser zu einem Campingplatz. Spontan folgen wir ihm und landen vor der Schranke des Campingpark Wiesenbecker Teich. Tatsächlich ist noch ein Stellplatz für einen kleinen Kastenwagen frei. So checken wir für eine Nacht ein und essen im angeschlossenen Restaurant früh zum Abendbrot. Da alle Plätze im Restaurant belegt sind, sitzen wir draußen und dass Ende Oktober.
Morgens um 7.00 Uhr mit Gustl eine kleine Morgenrunde durch den Wald gedreht und dabei den Entschluss gefasst noch im einen Tag zu verlängern. Tolle Lage, den Wald vor der Kastenwagentür und entspannte Nachbarn. Mehr kann man nicht wollen. Es klappte tatsächlich mit der Verlängerung. Nach einem Frühstück machten wir uns auch gleich auf zur Wanderung in Richtung Bad Sachsa. Die Sonne schien, der Wald leuchtete richtig und die Temperaturen betrugen um die 20 Grad. Der Weg war gut ausgeschildert und nach 2,5 Stunden erreichten wir den kleinen Ort mit der ganzjährigen Eisbahn und seinem Spaßbad. Was wir nicht fanden, war eine kleine Gastronomie mit Außenplätzen. So rasteten wir vor der Kirche und Susanne machte sich auf die Suche nach einem Kaffee. Da in der Nacht die Uhren zurück gestellt wurden und wir nicht im Dunkeln durch den Wald wandern wollten, machten wir uns nach kurzer Rast auf den Rückweg. Diesmal wählten wir einen andere Route. Richtig ausgepowert kamen wir mit einsetzender Dunkelheit nach 12 Kilometern am Van an. Diesmal wurde im Van gekocht und wir gingen früh ins Bett, aber nicht ohne einige Folgen von Pierre M. Krause zu streamen.
An Halloween wollten wir so spät zurück sein, dass keine Kinder mehr an der Haustür klingeln. So beschlossen wir nicht direkt nach dem Frühstück in Richtung Homebase zu fahren, sondern noch eine kleine Wanderung zu machen. Nicht so lang wie die am Vortag, aber auch nicht zu kurz. Die Tour startete in Elend und sollte drei Stunden dauern. Der Weg war im ersten Drittel schon recht abenteuerlich und ging gefühlt nur bergauf. Wir kamen ins Schwitzen. Waren im Südharz gestern nur wenige Wanderer unterwegs, glich diese Tour einem Volkslauf. Gefiel uns nicht so gut. Die schönsten Streckenabschnitte waren die, auf den wir alleine unterwegs waren. Im Grunde schon erschreckend, das eine so große Waldfläche so geschwächt ist und dem Borkenkäfer zum Opfer fiel.
Zurück am Kastenwagen, machen wir uns auf den Heimweg. Vorher wollen wir bei Kukis Erbsensuppe essen, aber leider sind bereits um 15.00 Uhr alle Portionen verkauft. Schade. Aber ein Grund nochmal in der Harz zu fahren.