Roadbook Portugal – Rio Calda – Bonar – Anglet – Perigod – Tours

Tag 16 – 19
Die Gischt der brechenden Wellen hat sich auf die Windschutzscheibe gelegt. Der Kieler Camper mit dem wir am Strand von Nazaré standen, verabschiedet sich hupend, als wir beim Frühstück sitzen. Während ich mit den Hunden am Strand spazieren gehe, kommt Susanne mit einer älteren Portugiesin ins Gespräch. Zusammen mit derzeit 5 Hunden reist sie mit dem Wohnmobil durch das Land. Die Nummer 5, einen Cocker-Spaniel, hatte sie gerade aus einer Tötungsstation geholt, weil die Hundeohren nicht perfekt waren. Wir Menschen sind schon ganz krass drauf. Ein Lebenwesen einfach zu töten, weil er dem Ideal nicht entspricht. Mir fehlen die Worte. Gegen Mittag machen wir uns auf in den Norden von Spanien. Ziel Pichoses Camping in Rio Caldo. Die Wetterprognose für Rio Caldo ist gut und wir fahren wieder einmal die mautpflichtige Strecke. Am frühen Nachmittag kommen wir auf einer Baustelle an. Gerade wird Pichoses Camping renoviert.  Einen geraden Stellplatz zu finden nicht so einfach. Also stellen wir uns neben das andere Wohnmobil und kommen mit dem Besitzer ins Gespräch.

Die Duschen und WCs sind vollkommen okay. Der Blick auf den See ist von hier oben grandios. Wir beschließen zu bleiben. Am Abend kommen die Betreiber. Wir bezahlen 10 € und gehen in den Ort. Man muaa sich Rio Caldo in etwa so vorstellen wie den Logo Maggiore nur ein wenig weitläufiger. Während der Anfahrt passierten wie einige kleine Bergdörfer und alle Restaurants waren um die Mittagszeit komplett belegt.  Am Montag wurden wir von den Bauarbeitern geweckt. Die Duschen gecheckt und nach der dritten Unterrichtsstunde der direkt am Stellplatz befindlichen Schule machen wir uns auf den Weg in Richtung Spanien. Da uns der Abschied aus Portugal schwer fällt, entscheiden wir uns für um 2 Stunden und 70 Kilometer längerer Strecke. Es war die richtige Entscheidung. Auf dem ersten Teil fühlten wir uns zurückversetzt in unseren letzten Frankreich Urlaub. Die Straße ging steil nach oben und wir kamen uns vor wie eine Bergziege. Mittlerweile fuhren wir durch die tief hängenden Wolken. Vorbei an zauberhaften Bergdörfern mit von kleinen Felsmauern gesäumten Straßen, nur so breit das maximal ein Fahrzeug durchpasst. Mit unserem blauen Spaßmobil fielen wir in diesen kleinen Dörfern auf. Mitten im Nichts, dann ein großer Rastplatz oder ein Restaurante, ein Minimarket und eine Tankstelle. Die Fahrt ging vorbei an verlassenen Miniorten, die jetzt nur noch spärlich bewohnt waren. Gefolgt von alpiner Hochlandschaft. So vergingen die ersten 1,5 Stunden wie im Fluge. Mittlerweile hatte sich die Sonne durch die Wolkendecke gekämpft. Blauer Himmel tut nun einfach der Seele gut. Kurz vor der spanischen Grenze kauften wir ein und die letzten Ansichtskarten wanderten in den roten Briefkasten. Kurz nachdem wir in Spanien waren, fuhren wir auf die Autobahn für die nächsten 200 Kilometer. Tempomat rein und eventuell mal zurückschalten an einer der zahlreichen Steigungen. Im Gegensatz zum ⅓ Drittel der Fahrt, waren die nächsten  ⅔ stinkend langweilig. Die letzten 30 Kilometer waren dann wieder spannender. Zum Glück ist Bonar eine kleine quirlige Kleinstadt und wir stehen in Mitten von Bäumen direkt am Fluß mit insgesamt drei Wohnmobilen – kostenfrei. Den Abend verbrachten wir zum Teil vor dem Van. Man merkt dass wir weiter im Norden sind.

Am Abend wird es empfindlich kalt. In der Nacht setzt Regen ein. Die Prognose laut liebster Wetter-App für alle Ziele entlang der Strecke Regen. Vielleicht als Einstimmung auf Norddeutschland nicht mal so verkehrt, aber das wollen wir nicht. In der Nähe von Biarritz ist für Morgen das beste Wetter angesagt. Liegt quasi auf der Strecke und so werden wir heute mal eine Fahrtag einlegen und uns in Richtung Frankreich bewegen. Wie es von dort weitergeht werden wir dann sehen. Wir kommen genau im Feierabendverkehr in Biarritz an und quälen uns mühsam durch die Kreisverkehre. Beinahe die komplette Fahrt durch Spanien hat es geregnet. Kein schönes Fahren. Das was wir von dem mondänen Badeort sehen, gefällt uns nicht so sehr und wir fahren weiter in ein paar Kilometer entfernte Angelt. Der Stellplatz liegt direkt hinter der Düne. Leider war er aber bis zum 22. März für die Waldarbeiter gesperrt. So musste eine Alternative gefunden werden. Letztendlich sind wir im Surferparadies Hossegor gelandet.

Ein kleiner kostenpflichtiger Stellplatz für 85 Wohnmobile. Jetzt in der Vorsaison gerade mal mit 5 Fahrzeugen belegt. Abends hörte es tatsächlich auf zu regnen und wir machen uns auf in Richtung See und Düne. 1,5 Stunden später kommen wir zurück zum Nugget. Alle sind jetzt müde. Am Morgen fahren wir durch den kleinen Badeort in Richtung Meer und sehen sogar einige Surfer.

Da wir einen Tag gewonnen haben, entschließen wir in Richtung Perigord zu fahren und dem Landstrich eine zweite Chance zu geben. Wie schon auf dem Hinweg, begrüßt uns Regen. Am Abend haben wir Glück und erhaschen noch eine trockene Phase und gehen zum zweiten Mal mit den Hunden eine kleine Runde. Sehen ein wunderschön restauriertes Gehöft und schlagen uns bis zum kleinen Bächen durch. Abends gab es die bekannte Pfannenpizza und als Aperatif trank ich einen Ricard. Die ganz Nacht regnetes es.

Nächstes Ziel Tours, da soll es heute zwar bedeckt sein, aber kein Regen. Ich bin gespannt.  Den kostenfreien Stellplatz fahren wir kurz an und entschließen uns ihn zu meiden. Umgeben von großen Straßen und auf einem gemischten Parkplatz lädt dieser nicht zum Verweilen ein. Wahrscheinlich stehen die beiden anderen Wohnmobile ihr, weil kostenfrei. Wir entschließen uns zum Only Camp zu fahren.

Hier stoppten wir schon mal und wußten, dass wir mit den Hunden am Kanal spazieren gehen konnten. Mit uns waren auf dem großen Geländen noch vier weitere Wohnmobile anwesend. Tatsächlich konnten wir am Abend im Trockenen und mit etwas Sonnenschein mit den Dogs spazieren gehen. Leider hatte wir beim ersten Mal, das kleine Restaurant gleich gegenüber des Campingplatzes geschlossen. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns um die Mittagszeit in Richtung Champagne auf.

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