Seit fünf Jahren verbringen wir die Frühjahrsferien nicht on the road, sondern bleiben daheim. Danke an Coroana, dass wir ein ganz neues Gefühl auf der Terrasse zu sitzen und den emsigen Hummeln zugucken dürfen. Eigentlich hatten wir vor nach Jahren den Frühling auf Sardinien zu verbringen. Wäre das erste Mal mit eigenem Van gewesen. Einige Woche vor Urlaubsbeginn hatten wir ja noch Hoffnung das es klappen könnte. Allerdings sind dann die Fallzahlen in Deutschland und Italien derart gestiegen, dass Sardinien eine fünf Tage dauernde Qurarntäne bei Einreise verhängte. Also blieben wir daheim und machten Tagesausflüge mit dem Nugget.
Woche 1
Die Vögel zwitschern schon morgen ums fünf Uhr und ich bin hell wach. Es war wohl keine so gute Idee sich seit Jahren mit Vogelgezwitscher wecken zu lassen. Jetzt bin ich wach, drehe mich aber noch einmal um und kuschle mich in die Bettdecke. Zwei Stunden später, schnappe ich mir die Hunde und gehe eine Runde ohne Hektik durch den morgendlichen Kurpark. Die Luft ist noch frisch. Danach starten wir mit eienm ausgiebigen Frühstück langsam in Tag. Lassen uns treiben. Auf der Bucket-Liste für diesen Urlaub steht bei mir mit Yoga beginnen, endlich Ukulele zu lernen und ein oder zwei neue Programm zu erlenen. Susannes Punkte sind neben Ukulele, kreatives Malen und Töpfern. Mal sehen welche Punkte am Ende der drei Wochen abhacken können. Hinzu kommen die Ausflugsziele Lüneburger Heide, Butjadingen und Westerhever an der Nordsee. Eigentlich auch die Schleiregion, wenn diese nicht gerade zur Modellregion für einen safen Urlaub auserkoren wurde. Das Wochenende verbringen wir mit Vorfreude auf die nächsten Tage und sind gespannt.
Montag, der Himmel ist bedeckt. Das idealer Wetter für den Mops für ein ausgiebige Wanderung durch die Lüneburger Heide. Für das Fotografieren nicht so schön. Aber es gibt ja schon zig Fotos von der wunderbaren Heidelandschaft mit strahlender Sonne und blauen Himmel. Unterwegs begegnen wir einigen Wohnmobilen und fragen uns, ob die auf Wanderparkplätzen nächtigen werden. Wir entschliessen am Zielort nicht den ersten Parkplatz anzusteuern, sondern Parkplatz Nummer zwei, der näher an der Heide liegt. Das Nächtigen mit dem Nugget ist verboten und der Aufenthalt nur bis 22.00 Uhr gestattet. Es sind doch einige Tagesausflüger unterwegs. Wir wandern zum Wilseder Berg, der höchsten Erhebung in der Lüneburger Heide. Bei nicht wolkenverhangenen Himmel bietet der Berg ein Fernsicht bis Hamburg. Den gleichen Weg zurück zugehen, ist uns zu langweilig und wir entscheiden uns für einen Rundweg zurück. Haben Glück dass wir tatsächlich an einer Schafsherde vorbeikommen. Am Nugget angekommen, können wir uns einen schönen heißen Kaffee und ein paar Cookies. Langsam fahren wir über weiten Strecken auf der Bundesstraße zurück. Die restliche Woche genießen wir die Sonne und sind lazy.
2 Woche
Das Wetter wird ein schlechter. Mittlerweile wache ich auch nicht mit dem ersten Vogelgezwitscher auf und kann länger schlafen. Die Hunde genießen es auch auszuschlafen. Zwischen 9.00 und 10.00 Uhr stehen wir auf. Während einer von uns die morgendliche Gassirunde antritt, bereitet der andere das Frühstük vor. Vom ausgiebigen Sonntagsbrunch, über Joghurt, Tofu mit Kurkuma und Mandelmuss reicht das Spektrum der Mahlzeiten. In Woche 2 arbeite ich mich ein wenig in MAGIX Video Plus ein und beschließen ab dieser Woche mehr zu lesen. Ausflug in dieser Woche die Halbinsel Butjadingen mit dem alten Fähranleger in Eckwarderhörne sowie den Leuchturm Obereversand. Wir starten gegen 12.00 Uhr mittags. Die Landschaft erinnert uns ein wenig an die Küsten von Dithmarschen. Kurz vor drei Uhr erreichen wir den Parkplatz in Eckwarderhörne. Der Himmel blau und die Sonne strahlt. Wunderschön. Unmittelbar hinter dem Deich liegt ein Campingplatz mit sehr vielen Dauercampern. Wir fragen uns, was den Reiz ausmacht. Kein Strand, Ebbe und Flut, eine asphaltierte Promenade. Nice für einen Tagesausflug, aber drei Wochen – uns wäre sehr schnell langweilig. Wandern bis zu den alten Fähranlegern, wo ich ein paar Bilder knipse. Über den Deich geht es zurück zum Nugget. Während des frisch gekochten Kaffees beobachten wir das Treiben auf den Parkplatz. Wenn wir hier schon mal sind, versuchen wir den Tierschutzhof Butjadingen zu finden, scheitern aber. Suchen dann den Ort Butjadingen, verwechseln diesen aber mit Dangast und sind enttäuscht.
Da wir nun schon mal hier sind, fahren wir noch zum Leuchtturm Obereverand. Queren mit der Fähre für 8 € die Weser und folgen dem Navi, welches uns quer durch Bremerhaven schleust. Angekommenin Obererver fällt uns der riesige Campingplatz direkt am Meer auf. Einige Dauercamper sind schon da. Schlendern zum Leuchtturm und der Mops sucht bei Ebbe das Wasser. Findet einige Priele und labt sich am Nordseewasser. Auf den Rückweg stoppen wir alle drei Meter. Lena findet den Rasen hier so cool, dass sich überall ausgiebig gewälzt werden muss. Im kleinen Hafen liegen die Krabbenkutter und ein Segelboot im Schlamm. Die Tiede muss hier schon ganz schön heftig sein. Zwei Verkaufswagen sind geöffnet und wir kaufen die letzten drei Fischbrötchen. Essen diese auf dem Deich und schauen auf das Watt. Wenn hier mal Hochsaison ist, muss es richtig voll sein. Zwar kein Ort für uns dann, aber in der Vor- bzw. Nachsaison auf dem jetzt geschlossen Wohnmobilstellplatz oder dem Campingplatz stehen, könnten wir uns schon vorstellen. Gegen 22.00 Uhr sind wir daheim und genießen die bei Aldi gekaufte Bio-Pizza, Wein und Bier. Schlafen auf der Couch ein. Die restlichen Tagen bleiben wir daheim. Lesen und schauen die komplette Staffel “Salamanda” in der arte Mediathek. Es ist einfach herrlich keinen Zeitdruck zu haben und den Tag einfach fließen zu lassen. Okay das klappt nicht ganz, denn einen Tag in der Woche müssen die Winterreifen auf beiden Autos gegen Sommerreifen getauscht werden.
Letzte Woche
Langsam neigt sich unser Urlaub dem Ende. Für Montag verspricht der Wetterbericht, bedeckten Himmel, teilweise Sonne und gegen abends Regen. Wandern wollen wir noch einmal. So entschließen wir uns an den Diecksee zu fahren und diesen zu um runden. In Malente sind nur wenig los und die Seepromenade ist beinahe menschenleer. 1/3 des Weges führt vorbei an den Spiegelteichen durch den Wald. Wir passieren dann einige idylische Häuser mit direktem Seeanschluss. So wandern wir durch Timdorf entlang der Straße und sind begeistert von den vielen kleinen schönen Häusern. Leider geht der Rückweg überwiegend entlang der Straße. Zum Glück nicht so befahren. 3 Stunden später sind wir zurück am Nugget. Auf den Rückweg fängt es doch tatsächlich an zu regnen. Abends trinken wir ein schöne Flasche Rotwein und genießen eine leckere Bio-Pizza. Die nächsten Tage halten wir uns im Umkreis unseres kleinen Reihenhauses auf. Gehen mit den Hunden spazieren, hängen auf der Couch ab, füllen den Kühlschrank und lesen mal wieder ein gutes Buch. Bevor am Wochenende die Sonne vom Himmel lacht, eröffnen wir die Outdoor-Kitchen-Saison. Gekocht wird auf dem Raketenoffen im Dutch Oven ein kirgisisches Hirtengericht. Damit das Feuer für die nächsten zwei Stunden ordentlich am lodern ist, mache ich es mir mit einem Bierchen und einer Pipe auf der Terrasse bequem. Was soll ich sagen, der Eintopf schmeckte richtig lecker. Am nächsten Tag haben wir dann noch auf unserem Skotti lecker Würstchen gegrillt und genossen die abendlichen 20 Grad.
So vergingen die 15 Tage im Urlaub wie im Fluge und es war auch schön daheim zu sein. Aber irgendwie lockt auch das Fernweh. Nicht geschafft Ukulele zu lernen und mit Yoga anzufangen.