Bretagne im Herbst 2025

Wir fieberten der Herbsttour 2025 schon seit Tagen entgegen. Ein Wochenende bevor die Reise startete, haben wir das Bad noch einmal gepimpt. Vielleicht zeige ich Euch das Ergebnis demnächst. Tatsächlich war der Wagen am Freitag Nachmittag fertigt gepackt und die Reise begann. Ein wenig Angst hatte ich bezüglich des Verkehrs um Hamburg herum. Speziell die Norderelbbrücke hatte sich in den letzten Tag als Nadelöhr erwiesen. Hier kamen wir aber ohne Probleme durch. Das Navi führte uns aber in Höhe von Bremen abseits der Autobahn. Wir standen zwar nicht im Stau, aber verloren doch gut eine Stunde. So fiel die Besichtigung am ersten Stopp in Steinfurt aus und es blieb nur ein kleine Runde über den Platz, zumal es auch anfing zu regnen.

Der Wohnmobilstellplatz ist echt schön und liegt recht nah beim Zentrum. Aber das Bezahlsystem verstanden wir nicht direkt. Bezahlt wird nämlich erst bei Abreise. Nach einer ruhigen Nacht ging es für uns dann zum ersten richtigen Halt dieser Tour. Wir wollen uns Amersfoort in den Niederlanden ansehen. Klein Amsterdam, wie Amersfoort auch genannt wird, lag nur 1,5 Stunden Fahrt entfernt. Einen Parkplatz für ein Camper zu finden, war nicht so ganz einfach. Zwar gibt es zentrumsnah einen Stellplatz für drei Wohnmobile, die aber ganz klar besetzt war. Etwas außerhalb gibt es noch ein Stellplatz für sieben Camper. Und hier hatten wir wirklich glück noch einer der letzten Plätze reservieren zu können. Eigentlich hatten wir geplant nach der Stadtbesichtigung noch ein Stück in Richtung Belgien zu fahren, aber da die Suche ziemlich lange dauerte, blieben wir für eine Nacht.

Wir schauten auf das Wetterradar und entschlossen uns die Stadt zu besichtigen, wohl weislich das wir in einen Regenschauer geraten werden. Gerade nach einer halben Stunde Fußmarsch in Amersfoort angekommen, fing es leicht an zu regnen. Die Erkundungstour setzten wir aber fort. Als der Regen zu stark wurden, suchten wir Schutz unter einer Markise eines chinesischen Restaurants. Beim Warten konnten wir das Treiben auf dem Markt beobachten. Da wir für das Abendbrot noch keine Zutaten hatten, entschlossen wir uns, als es zu regnen aufhörte, über den Markt zu schlendern und uns vom Angebot inspirieren zu lassen. Rausgekommen ist ein leckeres Nudelgericht. Zurück am Camper trockneten wir unsere Sache im Bad und verstauten in einer Regenpause den Ulfbo. Die Nacht war wirklich sehr ruhig und wir hörten am frühem Morgen nur die Stimmen einiger Partygänger die vermutlich auf den Weg nach Hause waren. Nach einem Frühstück fuhren wir zu unserem nächsten Halt in Belgien. Wir hatten einen Campingplatz etwas außerhalb von Dinant reserviert.

Der Campingplatz Villatoile Camping et gîtes Dinant ist riesig und für die Nachsaison auch noch recht gut besucht. Die Parzellen liegen teilweise unter alten Baumbestand und im Sommer könnte man im vorbeifließenden Fluss sich recht gut abkühlen. Eigentlich hatten wir geplant mit unseren Packcraft ein wenig zu paddeln. Diese Idee verwerfen wir aufgrund der Strömung aber recht schnell. Am ersten Tag gehen wir eine Runde über den Platz, kochen für die Hunden und gehen dann selber ins Restaurant etwas Essen. Wir fühlten uns im Restaurant sehr wohl und das Essen war gut bürgerlich und sehr lecker. Das Bier schmeckte super gut. Geschlafen haben wir richtig fein und lange. Wir hatten zwei Nächte gebucht. Wir entschlossen uns die Räder in der Garage stehen zu lassen und zu Fuß nach Dinant zu wandern. Vier Kilometer waren es bis zur Geburtsstadt des Saxophons. Die Stadt war für einen Montag richtig gut besucht. Wir schlenderten durch die Gassen und ließen den Flair dieser Stadt auf uns wirken. Auf den Rückweg kauften wir noch ein und verbrachten wieder einmal einen ruhigen Abend. Wir entschlossen uns noch eine Nacht zu verlängern und dann ganz erholt die nächste, längste Tour der Reise in Angriff zu nehmen. Wir starten am nächsten Tag recht früh mit einem typischen französischen Frühstück. Um die Mittagszeit wollten wir dann auf einem Rastplatz brunchen.

Am späten Nachmittag erreichen wir den Stellplatz in Samur. Es sind 27 Grad und die Sonne lacht vom Himmel. Zum Glück haben wir einen Stellplatz reserviert. Wir gehen eine kurze Runde mit dem Hunden. Die Wärme, die lange Anreise und unliebsame Gäste (Mücken) lässt die Stimmung kippen. Es war einfach zu viel. Wir gehen früh schlafen und nach einer ruhigen Nacht frühstücken wir und gehen auf der anderen Seite spazieren. Das hätte wir am Abend zuvor schon machen sollen. Vielleicht hätte wir wirklich im urigen Restaurant einen Aperitif getrunken und einfach den Blick auf die wunderbare Silhouette genossen. Vier Stunden fahrt liegen jetzt vor uns, bis wir unser Ferienhaus in Prospoder erreichen werden. Diesmal sind wir nur über eine kurze Strecke mautpflichtig gefahren, ansonsten war die Autobahn kostenfrei. Wir waren dann noch zweimal einkaufen und erreichen das Ferienhaus gegen 19:00 Uhr. Hier werden wir die nächsten fünf Tage ausspannen und die Bretagne in vollen Zügen genießen.

Nach einem Tag mit Faulenzen sieht es uns wieder nach draußen. Diesmal lassen wir das Auto stehen und erkunden zu Fuß die nähere Umgebung von Prospoder. Wir sind von dem kleinen Ort und der Lage direkt am Wasser sehr angetan. Überall an der Küste laden kleine Wege zum Wandern ein. Eine Kurve weiter und wir haben wir eine tolle Aussicht auf das Meer. Das Wetter spielt sogar mit und die Sonne scheint den kompletten Nachmittag. So verbringen wir vier Stunden an der frischen Luft, trinken einen Kaffee in einer kleine Bar und kaufen ein paar Erinnerungstücke ein. Am Abend lesen wir und schauen Netflix. Die Wetteraussichten für den nächsten Tag Regen und wir entschließen ein wenig mit dem Camper die Küste entlang zu fahren. Finden den einen oder anderen schönen Übernachtungsplatz bzw. den Ort an dem wir bei der Abreise frühstücken werden. Der Regen stört uns nicht und auf einmal scheint wieder die Sonne. Plötzlich sind wir an dem Ort, wo wir vor 6 Jahren direkt am Strand mit Nugget eine Nacht verbracht haben und uns in die Bretagne verliebten.

Die Tage neigen sich dem Ende. Die beiden letzten Tage lassen wir ganz ruhig angehen. Gehen an der Küste spazieren und beschäftigen uns mit kreativen Dingen. Am letzten Tag probieren wir die beiden Fahrräder aus und fahren noch einmal in den Ort. Das mit dem Hunden im Ulfbo funktioniert super. Es macht richtig Spaß kurze Strecken mit den beiden kleinen Räder zu fahren. Wir können die Räder zu diesem Preise wirklich für den Einsatz im Kastenwagen empfehlen. Für lange Radtouren würden wir aber andere Fahrräder mitnehmen. Wir wollen hin und wieder vom Stellplatz in den Ort fahren. Dafür sind die fiido D3 Pro bestens geeignet. Nach der Radtour bepacken wir den Camper, denn wir müssen das Haus schon um 10.00 Uhr verlassen. Die letzte Nacht haben wir wieder sehr gut geschlafen. Eine letzte Dusche und wir machen uns auf den Weg zum Frühstücksspot. Nach dem Frühstück gehen wir noch einmal mit den Hunden am Strand spazieren und machen uns dann auf in Richtung Saint-Malo. Hier haben wir einen Platz auf dem Camping Muncipal gebucht.

Wir kommen am späten Nachmittag an und beziehen unseren doch sehr schrägen Stellplatz für eine Nacht. Dann wird Ulfbo aufgebaut und wir besuchen wieder einmal ohne Plan die Stadt. Wir spazieren mitten durch das Hafengebiet und erreichen die Altstadt. Die letzten Tage haben wir nur wenige Menschen getroffen und sind jetzt ein wenig überfordert. Denn obwohl es schon nach 18.00 Uhr ist, laufen viele Touristen durch die Straßen. Sant Malo ist wirklich schön und ist, dass die alten Häuser tatsächlich bewohnt werden. Jedenfalls verhungert und verdurstet man nicht. Es gibt unzählige kleine und große Restaurants. Etwas überfordert und erschöpft kehren wir zurück zum Camper.

Der letzte Halt in Frankreich ist Ault im Departement Somme. Unseren Stellplatz erreichen wir am späten Abend. Der Platz ist wirklich schön und gar nicht überfüllt. Wir gehen noch in den Ort und schauen uns die imposanten Steilküste an. Ault liegt direkt am Meer. Es gibt es eine Straße in den Ort und einen Weg hinaus. In der Hochsaison möchte ich nicht hier sein. Viele der alten Häuser in der Stadt scheinen Ferienhäuser zu sein. Dennoch ist im Ort und den offenen Restaurants eine Menge los. Wir sind froh diesen Abstecher gemacht zu hab. Ault hat einen ganz besonderen Flair. Am nächsten Morgen öffnet sich zum ersten Mal die Schranke nicht und wir hängen in der Warteschleife des Betreibers fest. Nach 30 Minuten endlich eine menschliche Stimme und die Schränke geht auf. Da wir gar keine Lust auf Alltag haben, beschließen wir in Zealand in Holland noch einen Stopp einzulegen. Es sollte der gelungene Abschluss ein toller Herbst-Tour sein.