Rundreise durch Korsika

Eigentlich hatten wir geplant, dass wir im Herbst nach Slowenien aufbrechen. Auf dem Rückweg vor 4 Jahren von Griechenland auf dem Landweg, hatten wir in Slowenien einen Zwischenstopp eingelegt und es hat uns super gut gefallen. Kurz bevor die Reise starten soll, wurde Slowenien vom Hochwasser heimgesucht. Wir suchten uns eine Alternative. Zufällig blieb ich auf einer Seite mit Fährverbindungen hängen und prüfte die eine oder andere Strecke. Auf einmal wurde eine Überfahrt nach Korsika angezeigt. Der Preis hierfür im geplanten Zeitraum war okay und die Überfahrt gebucht. Um die Insel ein zu erkunden, wollten wir schon mindestens 14 Tage auf der Insel verbringen. Das ist nur mögliche, wenn bei der An- und Abreise viel Zeit im Van verbracht wird.

Anreise

Am 15. September gleich nach der Arbeit brechen wir zur ersten Etappe auf. Der erste Halt die Coswig Marina sollte nach 4 Stunden Fahrt erreicht sein. Eine Sperrung auf der Autobahn verhinderte eine Ankunft am späten Nachmittag. Das Navi führt uns durch wunderschöne kleine Ortschaften und eine tolle Landschaft. Allerdings waren die Straße teilweise so uneben, dass wir uns wirklich wie Kapitäne der Landstraße fühlten und der kleine Kastenwagen ganz schön schaukelte. Bei einsetzender Dunkelheit erreichten wir bei Coswig unseren Stellplatz. Bevor wir zu Bett gingen, noch kurz mit den Hunden raus, einen Wein getrunken und eine Pizza gegessen. Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Süden.

Der nächste Halt war in der Schweiz geplant und wollte eine Nacht auf dem Camping Monte Generoso in Maroggia verbringen. Immerhin etwas mehr als 800 Kilometer und somit eine der längsten Etappen dieser Tour. Nach einem starken Kaffee an der Tankstelle in Coswig fahren wir die nächsten Stunden immer auf der Autobahn und kommen gut voran. Während der Rest der Crew noch schläft, genieße ich den Sonnenaufgang. Auf einen der vielen Rastplätze halten wir und frühstücken erst einmal. Bevor die Fahrt durch Österreich, Liechtenstein und dann durch die Schweiz weiter geht. Wir ergattern am späten Nachmittag einen der letzten Plätze mit direktem Seeblick

390 Kilometer sind es bis Hafen in Nizza. Eine überschaubare Strecke, allerdings müssen wir zu einem bestimmten Termin einchecken, was mich ein wenig stresst. Also machen wir uns rechtzeitig auf den Weg. Der erste Stau haben wir schon auf der schweizerischen Seite beim Grenzübergang nach Italien. So voll habe ich den Grenzübergang noch nie erlebt. Der nächsten Stau hatten wir dann vor der Mautstation kurz vor Frankreich. Nicht das alle Mauthäuschen besetzt waren auch wurde die Bezahlstation gerade umgebaut. Ein Chaos. Wir erreichen rechtzeitig den Hafen von Nizza und sind über dessen Lage ein wenig überrascht. Für die nächsten 12 Stunden beziehen wir unsere Kabine und schlafen eine Runde.

Ankunft

Korsika begrüßt uns mit bedecktem Himmel und einer Temperatur von knapp über 20 Grad. Wir suchen uns erst einmal ein Plätzchen zum Frühstücken. Finden einen Ort etwas außerhalb von Lecci direkt am Strand und an einer Lagune gelegen. Mops und Bulli vertreten sich die Beine und wir frühstücken, bevor wir ein wenig am Strand spazieren gehen und dann geht es zum Camping U Ponte Grossu. Vorher kaufen wir noch für die nächsten Tage an einem Sparmarkt ein, in dem gefühlt alle Touristen aus der Nähe einkaufen. Entsprechend sind die Preise. Auf dem Campingplatz ist nur Barzahlung möglich, wie an vielen anderen Plätzen im Landesinneren ebenfalls. Hier bleiben wir die nächsten Tage und kommen auf der Insel an. Lerne Badegumpen kennen und schwimmen darin.

Start der Rundreise

Nach zwei Tagen verlassen wir Camping U Grossu und suchen in der Nähe kaskadierende Wasserfälle bzw. einen Wanderweg. So verhieß es der alte Reiseführer. Allerdings hat sich seit 2016 viel getan und man merkt schon das Korsika von Horden von Touristen heimgesucht wurde – auch Wohnmobilen. Die angeführten Parkplätze sind mittlerweile gesperrt und überall sieht man Schilder, die auf ein Campingverbot hinweisen. Wir halten auf einen großen kostenpflichtigen Parkplatz – eher ein altes Feld – und machen uns auf die Suche nach einem Wanderweg bzw. den Wasserfällen. Wir finden zwar einen Wasserfall und Badebgumpen. Aber der Auf- und Abstieg war schon abenteuerliche. Leicht gefrustet fahren wir durch den Wald den Berg hinauf. Stoßen auf freilaufende Schweine, Ziege und Esel. Erreichen den Pass und fahren schnell weiter. Viel zu touristisch. Es zieht uns an die Küste, aber vorher müssen wir noch einkaufen. Finden einen Supermarkt und machen uns auf die Suche nach einem Campingplatz am Meer. Der ist mittlerweile aufgegeben und wir fahren einen kleinen Campingplatz an. Für eine Nacht okay. Viele Zeltreisenden haben sich hier niedergelassen. Die Toiletten sind sauber. Es gibt einen kleinen Laden, der super gut gefüllt ist und eine Bar. Am nächsten Morgen fahren wir weiter in Richtung Norden, machen aber erst mal Halt an einem Traumstrand und gehen Baden.

Da es schon spät wird suchen wir uns einen Campingplatz kurz vor Ajaccio. Die Suche nach einem Stellplatz dauert, da freie Platzwahl. Der Weg dorthin war super schön und mit tollen Ausblicken auf das Meer und wieder einmal engen Straßen. Korsika ist halt ein Berg im Meer. Am nächsten Morgen ist der Himmel grau und nach dem wir den Stellplatz verlassen haben, fängt es sogar richtig an zu Regnen. In Ajaccio kaufen wir in einem großen Supermarkt ein und fahren bei Regen ins Landeserinnere nach Corte. Die ganz Fahrt regnet und donnert es. Kein schönes Fahren. Corte war einst die Hauptstadt Korsikas und die Hochburg der Separatisten. Das Dorf wird von einer imposanten Zitadelle überragt und ist von einer beeindruckenden Berglandschaft umgeben. Man mag merkt schon den Wunsch der Korsen nicht zu Frankreich zu gehören zu wollen. An manchen Häuserwenden steht Franzosen raus oder ein toter Franzose ist ein guter. Wir checken in Corte auf dem Camping Le Sud ein. Kleiner saubrerer Platz in direkter Stadtnähe. Es hört sogar am Abend auf zu regnen. Für den nächsten Tag ist Sonne angesagt. Wir bleiben zwei Tage. Genießen den Trubel der Stadt und besuchen das Heimatmuseum.

Wir verlassen Corte und fahren wieder an die Küsten. Dafür benutzen wir eine kleine, enge Straße die direkt an einem Canyon langführt. Wunderschön aber sehr anspruchsvoll zu fahren. Für ein größeres Wohnmobil aufgrund der überhängenden Felsen nicht zu empfehlen. Leider hat die Actioncam die Aufnahmen verschluckt. Schade. Wieder windet sich die Straße durch einen Wald in Richtung Pass hinauf und dort steht eine Jesusfigur. Man kann wandern und eine Kaltgetränk zu sich nehmen. Danach ist uns aber nicht. Wir fahren letztendlich den Camping Sole des Vista an. Suchen uns einen Platz und bleiben zwei Tage. Betrachten das Treiben der anderen Gäste und sind überrascht wie man sich Stress im Urlaub machen kann. Danach wollen wir uns Calvi und Pigna ansehen. Pigna ein kleines Künstlerdorf in den Bergen und Calvi eine kleine Stadt direkt am Meer liegen. Beide sehr schön. Genug von Städten, es sieht uns ans Meer. Wir besuchen den Village Camping de l’Ostriconi. In der Nachsaison freie Platzwahl und dadurch sogar kommt eine wenig Freistehfeeling auf. Zum Strand ist es 700m, die durch Felder führen.

Der Urlaub neigt sich dem Ende. Ein letztes Mal fahren wir eine Panoramastrecke in Richtung Bastia von wo aus unsere Fähre in zwei Tagen in Richtung Kontinent startet. Die Fahrt ist wieder abenteuerlich und Bastia echt groß, wenn man sich in der letzten Zeit nur in “Kleinstädten” rumgetrieben hat. Camping San Damino ist riesengroß und hat ein innovatives Checkin System. Wir suchen uns einen billigen, aber dafür großen, Platz in der Nähe der Straße. Wir verbringen zwei Tage hier und genießen die Sonne und das Meer.

Fazit

Dafür das wir uns spontan entschieden haben die Herbsttour auf Korsika zu verbringen, war es gelungen. Das Wetter war eine Bombe, die Menschen nett, das Essen gut und die Landschaft grandios. Somit kommen wir auch schon zum Nachteil. Korsika ist halt ein Meer im Berg. Dadurch sind die Straßen meist eng und sehr kurvig. Immer im Blickfeld ist irgendein Berg. Wir ziehen die italienischen Mittelmeerinseln vor.