Beruflich startet 2011 in dieser Woche so richtig durch. Da dachten wir uns, den ganzen Stress tun wir uns nicht an und erholen uns von den Festtagen in einem kleine Landhaus in der Picardie. Also packten wir am letzten Samstag unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Labroye. In gemächlichem Tempo ging es über bundesdeutsche Autobahnen Richtung Fronkreisch. Alles klappte wunderbar bis wir in Belgien ankamen. In Staate Belgien fing es bei sieben Grad an in Strömen zu Regnen. Übersät war die Autobahn mit unzähligen Schlaglöchern. Man sah nichts und wich dennoch sehr tiefen “Rappeln” (Straßenkratern) aus. Die Grenze zu Frankreich überquert und die Autobahn verbesserte sich schlagartig. Ein kurzes Stück über die mautpflichtige Autobahn, dann ging es die letzten siebzig Kilometer über Landstraße. Ein echtes Abenteuer. Straßen die kilometerlang geradeaus gehen, dazu pechschwarze Dunkelheit und keine Orientierung. Keine schöne Mischung. wir unser kleines Häuschen nicht schon mal am heimischen Computer angesehen, hätten wir wären das Feriendomizil nie gefunden. Den Keycode für das Schloss besaßen wir. Nur fanden wir nicht das dazu passende Schloss. Der Gang war nur spärlich beleuchtet und es war dunkel. Nach einigem Suchen fanden wir den Schlüsselsafe und im Schein des Telefons war der Code eingestellt. Nun noch alle Koffern vom Auto ins Heim auf Zeit getragen. Dem Mops als erstes das Abendbrot zu bereitet und den mitgebrachten Pizzateig belegt in den Ofen geschoben. So ging der erste Reisetag zu Neige.
Am Sonntag nach genügend Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf ans Meer. Den ersten Zwischenstopp machten wir an einem kleinen Ort mit schönen Villen und einer Steilküste. Nichts für unseren kleinen Mops, der den Strand so liebt. Also auf zum Seebad nach Tréport – einem Seebad ähnlich Timmendorfer Strandbad. Diese Idee hatten auch zig Einheimische.
Der Ort wimmelte nur so von flanierenden Franzosen bei Sonnenschein und 12 Grad. Den versprochenen Spaziergang holten wir etwas außerhalb des Ortes auf der Trim-Dich-Strecke nach. Montag auf nach Berck su Mare. Hier der erhoffte Sandstrand. Unendlich lang und so weit das Auge reicht. Mops Ferdinand war glücklich über den Ausflug.
Regentage in der Picardi
Am Bergfesttag regnete es bei Temperaturen um die 10 Grad in Strömen. Also beschlossen wir lediglich kurz zum Einkaufen in den nächstgrößeren Ort zu fahren. Uns fehlten Lebensmittel und trockenes Holz zum Anzünden des Ofens. Unser englischer Vermieter war nur n in Besitz von feuchten großen Stämmen. Außer zu teutonischen Rauchzeichen ließ sich das Holz zu nichts verwenden. Nachdem die Lebensmittelbeschaffung erfolgreich beendet war und der Einkauf im brummenden Kühlschrank verstaut war, machten wir es uns bei einem Kaminfeuer auf der Couch gemütlich. Gegen Abend gönnten wir uns dann einen leckeren heimischen Rotwein.
Der nächste Tag startete trocken und der der nächste Ausflug war geplant. Ans Meer sollte es gehen. Das hatten wir Ferdinand versprochen. Das Wetter verschlechterte sich. Versprochen ist versprochen. Also machten wir uns auf den Weg nach Fort-Mahon-Plage. Der Wind trieb feinen Sand über das Meer. Dazu feiner Nieselregen. Ferdinand machte das ungemütliche Wetter scheinbar nichts aus und rannte ausgelassen umher.
Der Rückweg führte uns durch die Dünen. Der Wind bließ kräftig und wir kammen uns vor wie auf einer Alpinetappe. Ich kam mächtig ins Schnauben. Unserem vierbeinigen Begleiter gefiel es richtig gut. Er erklomm die höchsten Dünen ohne Mühe. Schwitzig, durchnässt und eingesandet machten wir uns auf den Heimweg. Angekommen machten wir aus dem warmen Badezimmer einen Trockenraum. Zu Abend aßen wir im Dorfgasthof, der nur zwei Minuten Fußweg entfernt war. Es war lecker und billig. Leider ist heute der letzte Tag in Frankreich. Könnte noch gut eine Woche Auszeit vertragen ohne Fernsehen, Radio und Zeitung. Tut gut sich zu entschleunigen.
Ende