Italien Sardinien Mai 2011

Es ist Mai und wir fliegen nach Sardinien. Der letzte Urlaub im März war trotz des vielen Windes super schön, so dass wir uns die Insel im Frühling nochmal ansehen wollen. Zur unchristlichen Zeit um 5.33 Uhr klingelte der Wecker. Die Koffer waren bis auf die Badeutensilien schon gepackt. Wieder einmal verfehlten wir nur knapp die magische 20 Kilo-Grenze. Gegen 7.30 Uhr waren das Reisegepäck im Fiat verstaut und es ging los. Der Check-In ging reibungslos, auch wenn wir von einem grummligen Mitarbeiter darauf hingewiesen wurden, dass wir uns am falschen Schalter angestellt hatte. War aber nicht ersichtlich. Nur die Ruhe behalten. Nach dem knapp zweistündigen Flug begrüßte uns Sardinien mit einem warmen Regen. Schnell noch das Auto abgeholt und beladen. Li Reni wir kommen. Jenseits der Berge lachte die Sonne vom Himmel. Bei 25 Grad liessen wir die Ruhe und Lanschaft auf uns wirken. Am frühen Abend ging es ins benachbarte Dorf in ein kleines ganz leckeres Lokal mit der “weltbesten” Pizza. Den Abend klang mit einem Blick auf das Sternenzelt aus. Guten Nacht..

Bei Franka & Sabino

Erster Urlaubstag auf Sardinien. 20 Grad luden zum Frühstück auf der großen Terrasse ein. Die Wolkendecke reisst auf und die Sonne wärmt unsere norddeutsche Haut. Susannes Geburtstag und auf dem für italienische Verhältnisse üppig gedeckten Frühstüßckstisch sorgte eine Kerze für das Geburtstagsfeeling. Gegen 13.00 Uhr startete die erste Exkursion. Nein diesmal nicht mit Panda Panda, sondern mit einem silbergrauen Lancia Y, Spitznamen CiCi. Es ging es in die Innere Angolarna. Endpunkt sollte das Lokal Li Lioni sein. Am frühen Abend sollte eingekehrt werden.  Das Restaurant hatte geschlossen. Weiterging es nach Sassari. Aus dem Reiseführer suchten wir uns drei Restaurants aus. CiCi parkten wir an einer Hauptstraße und stiefelten los. Wie schon im letzten Jahr, verliefen wir uns und fanden die ersten beiden Restaurants nicht. Auf zu Numero drei, dem L’Antica Hostaria. Erst waren wir uns unschlüssig, weil Franka & Sabino vor der Tür warteten. Uns war ein wenig unwohl, aber nach kurzen Überlegung betraten wir das alte Gewölbe und waren um kurz nach 20.30 Uhr die ersten Gäste. Der Gastraum war rustikal und unaufdringlich gedeckt. Durch die Speisekarte blättern, verliessen wir uns aber auf die Empfehlung von Sabino, dem Küchechef. Ein sehr leckerers Viergängemenü sollte folgen. Den Auftakt bildete ein ein Gruß aus der Küche, schwarze Bonnen-Püree mit Tomaten und Käse gefolgt von Variationen von Fisch (sehr lecker Tintenfisch auf einen Spiegel von Kartoffelsuppe und die Tomatenmarmelade), Curlogiones mit Tomatensosse, Fischröllchen in Safransosse mit schwarzen und rotem Pfeffer sowie Vongole. Als Abschluss zwei Varianten von Desserts. Einfach super lecker. Da nur noch zwei weitere Tische belegt waren, hatten beide sehr viel Zeit uns die Speissen zu erklären. Man sah die Freude des Kochs, dass es uns schmeckte. Kurz vor dem neuen Tag verliessen wir super satt und zufrieden das Lokal. Also wer in Sassari weilt und Lust auf gutes Essen verspürt, sollte sich in die Via Cavour 55 begeben.

Shoppingday

Das Wetter ist warm aber bedeckt. Mittags Regen. Das gestrige Mahl und die späte Heimfahrt steckt uns noch ins in den Knochen. Nach einem großen Ausflug ist uns nicht. Nachdem wir im letzten Urlaub schon das eine Einkaufszentrum genau unter die Lupe nahmen, wollten wir diesmal das nördlich in Olbia gelegene anschauen. Da WernerWerner es nicht als Ort von Interesse gespeichert hatte, blieb uns das Suchen nicht erspart. Mehr als das es nördlich von Olbia in Richtung Palau liegen sollte, war uns bekannt. Wir fuhren in diese Richtung. Gefunden haben wir es aber nicht. Langsam drückte auch meine Sechstaner Blase und zwang zu einem kurzen Zwischenstopp. Kurze Beratschlagung. So fuhren wir dann ins bekannte Einkaufszentrum und dann am frühen Abend nach Olbia. Genossen dort ein Gläschen leckeren Weines und ließen das muntere Treiben des kleinen Städchens auf uns wirken. Gegen 20.00 Uhr trieb uns der Hunger in ein kleines Fischrestaurant in einer kleinen Seitengasse in der Nähe des Hafens. Wir bestellten diverse fischige Vorspeisen und als Hauptgericht gab es einen uns unbekannten Meeresfisch in Tomatensoße mit Oliven und Kapern. Einfach lecker. Gekauft haben wir fernen Bekleidung ein paar Schuhe und zwei schicke Reisetaschen

 Kreativtag

In zwei Tagen knapp 600 Kilometer gefahren. Da ist es ver-ständlich, dass ich heute keine Lust nach einer großen Tour verspürte. Eigentlich wollten wir nur kurz an den Strand fahren. Einen Cafe oder Apperetif trinken und etwas Malen bzw. Fotografieren. Das Frühstück nahmen wir wie schon die Tage zuvor auf der Terrasse ein. Unser Hauskatze wartete schon aufs Frühstückchen. Gegen Mittag bezog sich der Himmel und es sollte auch nicht aufklaren. Vielmehr Regen. Dennoch entschlossen wir unseres Vorhaben nicht aufzugeben. Am frühen Nachmittag fuhren wir in Richtung Isola Rossa. Das Navigations-system führte uns durch kleine Gassen und zwang uns einmal zur Umkehr. Der Weg war dann doch zu schmal für unseren Lancia. Isola Rossa muss man sich ein wenig wie Timmendorfer Stand vorstellen. Nur das neben Meer auf der einen Seite, auf der anderen Bege das Panorama beherrschen. Die Mischung ist unbeschreiblich. Gegen 17.00 Uhr reichten wir wieder Li Reni. Aus den Kreativtag wurde ein sehr relaxter Lesetag.

Ogliastra – sardische Dolomiten

Das Wetter zwang zum Frühstücken im Haus. Regen prasselte ans Fenster. Kein angenehmes Wetter. Für den Tag war die Besichtigung eines kleinen Fischerdorfers in der Nähe von Alghero geplant. Der bedeckte Himmel und kühle 16 Grad riefen nach einem Plan B. Den Laptop gestartet und den Wetterbericht angesehen. Tatsächlich auf der anderen Inselseite, in der Ogliastra, sollte die Sonne vom Himmel scheinen bei angenehmen 20 Grad. Wir starten noch vor der Mittagszeit. Die Fahrt dauerte drei Stunden und uns in die sardischen Dolomiten führen. Schroffe Berge, grüne Hügel und weite fruchtbare Ebenen säumten die wenig befahrenen Landstraßen. Erster Zwischenstopp im kleinen Küstenort Santa Maria Navarresse. Und tastächlich die Sonne lachte. Erste Sonnenhungrige lagen am feinkörnigen Strand. Nicht nur Touristen. Nach einer Stunde fuhren wir durch das 9000 Einwohner starke Einkaufszentrum Tortoli in Richtung Arbatax, um die bekannten roten Felsen zu besichtigen.  Laut Reiseführer sollte man vom Leuchturm oberhalb der Stadt eine grandiosen Rundumblick haben. Dummerweise wurde der Turm zur militärischen Zone erklärt. Nichts mit dem atemberaubenden 360° Blick. Machte aber nichts. Auf dem Rückweg noch einen Zwischenstop in die Provinzhauptsadt des Barbarenlandes (Barbagia) eingelegt. Nuoro thront oben auf einer Bergspitze und ließ uns mit seinem kalten Wind etwas frösteln. Wir schlenderten durch die Fußgängerzone und wurden Augenzeugen eines in den frühen Abendstunden starteten Stadtlaufes. Wärmten uns in einer kleine Bar, die Cafe Hausbrand servierte, auf. Abendbrot aßen wir in einen von außen unscheinbarem Restaurant etwas außerhalb essen. Um kurz vor 19.00 Uhr liefen wir dem Chefkoch über den Weg und reservierten für 20.30 eine Tisch. Um 21.00 Uhr waren alle Tische belegt. Da wir an einem Ecktsich Platz fanden, konnten wir die Tischmanieren und Essensgewohnheiten der Provinzstädler gut beobachten. Kurz vor Mitternacht verließen wir das Restaurant Ciusa und machten uns auf den Heimweg.

Inter-Fanclub Valledoria

Den Sonntag haben wir in Li Reni verbracht. Einfach entspannt. Im molig warmen Wohnzimmer gelesen und geschlafen. Am späten Nachmittag dann den Tag mit etwas Kreativität angereichert. Susanne malte und ich fotografierte und las. Gegen 20.30 Uhr trieb uns der Hunger ins Restaurant K18 in Badesi Mare. Wie beinahe überall in Italien hängen an den Wänden Fernseher und beschallen mehr oder weniger geräuschvoll den Gastraum. Es lief auf Kanal 331 die Berichterstattung von der Ankunft Inters in Mailand. Schon auf dem Weg sahen wir freudig feierende Inter-Fans. Kurz vor Elf Uhr wurden hektisch Tische zusammengestellt und der gut 40 Mann und Frauen starke Inter-Fanclub Valledoria sorgte für Stimmung. Es wurde lauthals gesungen und mit den Fäusten auf die Tische geschlagen. Gar nicht auszudenken wie groß die Freude erst ist, wenn am 22. Mai Inter über Bayern siegt. Der Gastwirt war sichtlich genervt und meinte nur, so ein Chaos.

Porto Vechio -Koriska

Morgens lernten wir Ron`s Gärtner und Housekeeperin kennen. Susanne und die Housekeeperin erhielten von einem kleinwüchsigen sardischen Müllmann eine korrekte Einweisung in italienische Mülltrennung. Um die Mttagszeit ging es in Richtung Korsika. Eigentlich wollten wir das Auto am Hafen stehen lassen, entschieden uns aber für die Mitnahme. Das war ein sehr kluger Entschluss. Nach einer stürmische Überfahrt, erreichten wir franzöischen Boden. Bedeckter Himmel und Regen. Die Regentropen prasselten an die Autoscheibe und wir fuhren in Richtung Porto Vechio. Der Hafen muss im Sommer sehr belebt sein, das Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe enttäuschte. Was soll man auch bei Regen ohne wetterfeste Kleidung machen. Große Hoffnung, dass das etwas höher liegende Stadtzentrum begeistern würde, hatte wir nicht. Es kam anders. Trotz des schlechten Wetters, gefiel uns der kleine Ort sehr, auch wenn wir am Abend etwas durchnässt waren. Überall kleine schöne Geschäfte und viele Bars und Cafes. Susanne lernte auf der Straße doch tatsächlich einen waschechten Sch`tie kennen, der das auch mit voller Inbrunst von sich behauptete. Trotz Regen ein toller Tag.

Der geschenkte Tag

Gestern hatten wir unerwartet einen Tag gewonnen. Ich ging fest davon aus, dass wir am Freitag Li Reni verlassen würden. Also prüfte ich am Donnerstag noch den Rückflug und war erstaunt, dass kein Flug am Freitag von Olbia nach Hamburg ging. Zuerst befiel mich ein wenig Panik. Mein Plan war total durcheinander geraten. Wollte doch noch am Samtag einkaufen und die letzten zwei Tage des Urlaubes geniessen. Nun wurde mir auch schlagartig klar, was Susannes

Mutter meinte, als Sie anbot für uns einzukaufen. Der Einkauf mußte organisiert werden. Schnell den Einkaufszettel für die nächsten beiden Tage per Mail an meine Eltern gesendet und angerufen, dass da eine Nachricht im Posteingang wartete. So konnten wir den Donnerstag noch in Li Rini relaxen und uns um die kleinen Katzenkinder von Simonetta kümmern. Da die Vorräte aufgebraucht waren, mussten wir am Freitag in den Supermarkt. Auf dem Weg zurück, legten wir an einem einsamen Strand um die Mittagszeit einen Badestop ein. Das Wasser war am Anfang doch sehr kalt und super erfrischend. Mit zunehmenden Aufenthalt im Wasser doch einfach nur herrlich. Nach gut einer Stunde fuhren wir zurück in unser kleines Häuschen. Aßen einen Tomatensalat aus dem eigenen Garten. Dann genossen wir die Sonne und hielten einen kleinen Mittagschlaf. Am Abend wollten wir im la multa bianca vorbeischauen. Schon im letzten Urlaub hatten wir vor, köstliche sardische Spezialitäten dort zu geniessen. Da war das Restaurant geschlossen. Auch in diesem Jahr schien es uns genauso zu ergehen. Geöffent ab dem 21. Mai 2010. Wir waren sehr traurig darüber. Aber wir hatten ja den geschenkten Tag. Kurz vor fünf einen Tisch reserveriert. Pünklich, wie es von Deutschen erwartet wird, betraten wir um 20.45 den kleinen Gastraum. Neben uns waren noch zwei weitere Paare anwesend. Die Bedienung sehr zu vorkommend und hilfreich bei der Auswahl der Gerichte. Alle waren sehr lecker. Nach dem Hauptgang betrat die Küchin Minnena den Raum und fragte, ob es den Anwesenden schmeckte. Von zwei Tischen erhielt sie ein uneingeschränktes Ja. Der dritte Tisch war ein wenig kritischer, was Minnena dann auch lauthlas kundtat. Setzte sich an diesen Tisch und fing das Palavern an. Es endete damit, das die Köchin tief in die Tasten griff und mit voller Inbrust italienische Oldies sang. Es war herrlich. Susanne unterhielt sich mit den Gästen sehr angeregt und empfahl bei dieser Gelegenehit gleich das Restaurant von Sabino und Franka in Sassari. Auch die Housekeeperin und den Gärtnerin von Li Rini waren dort bekannt. Wir sollen auf alle Fälle im September wieder vorbeischauen. Mal sehen was die Finanzen sagen. Sitzen gerade in Olbia und warten auf den Rückflug. Aber das Herz blutet schon ein wenig.

Ende

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