Uns dürstet es nach einer kleinen Auszeit. Der letzte Urlaub ist schon so lange her. Eine Woche ist nicht viel und dennoch machen wir uns auf den Weg in Richtung Bretagne. Wir haben lange überlegt, ob wir die komplette Zeit im Van verbringen wollen. Da wir das Wetter nicht einschätzen können, haben wir für 5 Tage ein kleines Haus bei Pont Aven gemietet. Wir fahren direkt nach der Arbeit los und wollen schnell die deutsche Grenze hinter uns lassen. Nach vier Stunden Fahrt erreichen wir den Stellplatz in Hellendoorn in den Niederlanden. Ein sehr schöner Stellplatz. Eigentlich viel zu Schade um hier nur zu nächtigen. Nach einem Frühstück machen wir uns auf in Richtung Frankreich. Ziel ist Arras. Die Strecke führt durch Belgien und ich halte Ausschau nach einem Rastplatz, auf dem die berühmten Pommes angeboten werden. Werde aber nicht fündig. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir Arras. Kommen auf der Suche nach einem Supermarkt am Stellplatz vorbei und sind überrascht wie voll der ist. Beim Lidl füllen wir die Vorräte auf und checken am Stellplatz ein. Es sind nur noch 6 Plätze frei. Wir bereiten den Van für den Abend vor und gehen dann in Richtung Innenstadt.
Wir schlendern zu Beginn der blauen Stunde durch Arras. Eine französische Stadt mit 42.621 Einwohnern gelegen in der Region Hauts-de-France und sind begeistert uns. Obwohl es nicht sehr warm ist, sitzen die Menschen draußen bei einem heißen Kaffee oder einem Vino. Ob uns die Stadt auch am Tag so in den Bann gezogen hätte, ich glaube nicht. Beide Hunde machen es richtig toll und so kehren wir nach 1,5 Stunden zum rollenden Zuhause zurück. Nach dem Abendbrot schauen wir eine Serie auf Netflix. Dann gehen wir ins Bett, denn morgen wollen wir die Bretagne erreichen. D.h. wir fahren knapp 8 Stunden quer durch Frankreich. Am frühen Abend erreichen wir Pont Aven und beziehen unser Haus. Vielmehr machen wir an diesem Tag nicht. Der nächste Morgen begrüßt uns mit Regen. Wir sind froh, dass wir das Haus haben und nicht die nasse Kleidung im Camper verstauen müssen. Nach einem Frühstück fahren wir zum nächsten Supermarkt und hoffen das nach dem Einkauf der Regen aufgehört hat. Tatsächlich es ist weniger geworden und so machen wir uns auf zum Strand Tahiti Plage. Allerdings kommen wir nicht im unserem Camper an den Strand. So suchen wir uns eine andere kleine Bucht.
Der feine Regen macht uns nicht. Wir sind fasziniert von der Schroffheit der Küste. Wir sind beinahe alleine am Strand. Die Hunde haben richtig Spaß nach tollen am Strand herum. Susanne trifft einen Yoga-Lehrer aus Paris der Kurse im Stuhlyoga anbietet. Wir fahren an der Küsten noch ein Stück entlang und am frühen Nachmittag sind wir zurück am Haus. Der nächste Tag begrüßt uns mit Sonne und wir fahren an den Kerouiny Plage. Wir gehen 2 Stunden am Strand spazieren und treffen nur 4 weiter Menschen, die die Sonne und das Meer genießen. Danach fahren wir nach Pont Aven.
Wir folgen der Beschilderung zu einem der drei Wohnmobilstellplätze von Pont Aven. Stellen den Camper ab und gehen ohne Hunde in den Ort. Ende des Winters ist der Ort noch nicht mit Touristen überfüllt und viele der Cafés und Restaurant sind geschlossen. Offen haben aber viele kleine Nippes-Geschäfte. Wer uns aber kennt weiß, dass wir eigentlich größere Menschenmenge meiden. Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen macht das Schlendern durch die kleine Gassen bis zum Hafen richtig Spaß. Am späten Nachmittag ahnt man warum sich hier so viele Maler angesiedelt haben. Das Licht ist einfach wunderbar.
Unser Camper hat auf der Fahrt nach Frankreich ganz schön gelitten und ist total verdreckt. Eine Wäsche muss her. Zum Glück gibt es eine kleine SB-Waschanlage oberhalb von Pont Aven. Zwei Boxen zum Selberwaschen, davon eine defekt. Also warten wir bis die funktionierende Box frei ist und befreien den Camper vom Dreck. Die restliche Münzen verschenken wir. Der nächste Morgen ist diesig aber im Verlauf des Tages kommt die Sonne raus. In der Sonne kann man es gut um T-Shirt aushalten. Erster Stopp an diesem Tag ist Beg Kerjan. Zwei wunderbare Buchten und mit der Sonne ein Traum. Wir lassen die Drohne für einen kurzen Flug steigen. Spazieren einfach am Strand lang und der Mops hat wieder einmal Spaß und rennt hin und her. Der nächste Stopp liegt diesmal ganze 30 Minuten entfernt. Wir schauen uns Quimperlé an.
Wir steuern den ersten Parkplatz an und sind vom ersten Eindruck ein wenig enttäuscht. Nicht hässlich aber der Wow-Effekt fehlt. Den sollen wir aber noch finden. Quimperle scheint eine Ober- und Unterstadt zu haben. Der untere Teil liegt an einem Fluss und hat wirklich Charme. Ins Auge fällt wie viele Friseure es hier gibt. Beinahe jedes viertes Geschäft ist einer. Wahrscheinlich haben wir die wirklichen Sehenswürdigkeiten wieder einmal links liegen gelassen, da wir uns keinen Plan machen, wenn wir eine Stadt besuchen. Wir finden es so viel authentischer.
Der letzte Tag in der Bretagne bricht an. Das Wetter schlägt um. Der Himmel ist grau. Ein letztes Mal fahren wir an den Strand und haben einen Weg gefunden an den Tahiti Plage zu gelangen. Okay wir müssen etwas laufen, aber bewegen wollen wir uns ja auch. Den Abend verbringen wir beim Schauen einer Netflix-Serie und gehen dann auch relativ zeitig ins Bett. Gegen 10.00 Uhr werden wir abreisen und uns auf den Rückweg machen. Der nächste Stopp ist Honfleur in der Normandie.
Wir wollen Frankreich nicht so schnell verlassen und entscheiden uns auf die Mautstrecke zu verzichten. 4,5 Stunden Landstraße und wir erreichen Honfleur. Checken auf dem riesigen Stellplatz ein und wollen eigentlich mit den Hunden durch den Ort schlendern. Beide Hunde haben scheinbar einen anderen Plan und so brechen ab. Ich gehen gegen Abend noch mal in die Stadt und bin überrascht wie viele Menschen sich hier tummeln und auch draußen sitzen. Am Abend überlegen wir uns wo wir ein letztes Mal auf der Tour halten wollen. Lüttich ist da ganz weit oben, wird es aber nicht, denn es bietet keinen Plätze für Wohnmobile an. Brügge wäre auch sehr nice, aber die Strecke gen Heimat ist einfach zu weit. Geworden ist es Maastricht.
Diesmal nutzen wir die Mautstrecke, weil sie ist einfach kürzer. Im Grunde funktioniert Bip@Go super, aber an manchen alten Stationen funktioniert die Mautbox nicht oder erst nach mehrmaligen Versuchen. Ein bisschen Aufregung muss halt sein. Am Abend zuvor haben wir noch einen Stellplatz in der Marina Maastricht reserviert und so reisen wir entspannt an. Das dies ein guter Entschluss war, sehen wir als wir vor Ort sind. Ziemlich vielen Stellplätze sind von Deutschen und Holländern belegt. Kein Wunder, denn Maastricht liegt im Drei-Länder-Eck. Als wir uns eingerichtet haben, fängt es richtig stark an zu regnen. Nach einem kurzen Schauer ist es aber wieder trocken. Wir gehen einen kurze Runde mit den Hunden und überlegen, ob wir später ins Restaurant gehen oder selber kochen. Auf dem Stellplatz lernen wir noch ein australisches Pärchen kennen, die in der Normandie wohnen und mit einem Camper Europa bereisen. Witzigerweise überlegen beide in die Bretagne zu ziehen.
Am Sonntag den letzten Tag unserer Reise beschließen wir am Vormittag noch Maastricht zu besichtigen. Die Sonne lacht und viele Menschen sind auf den Straßen unterwegs. Das Besondere ist, das am Sonntag ab 12.00 Uhr die Geschäfte geöffnet haben. Was vielen Deutsche und Holländer zum Einkaufen an lockt. So bekomme ich noch meinen Fritten, die wir zur Mittagszeit bei Reitz holen. Am frühen Nachmittag geht es für uns dann nach Hause.