Provence-Alpes-Côte d’Azur – Crillion-Le-Brave –

Das Fernweh hat 2015 wieder zu geschlagen. Am 17. April sollte es Richtung Frankreich gehen. Tagsüber hatten wir noch gearbeitet. Während ich mich für die Nachtfahrt ausruhte, erledigte Susanne den Einkauf und belud den Wagen  Um Mitternacht bei sternenklarem Nachhimmel fuhren wir los. Die Autobahn war leer und wir kamen sehr gut voran. Der erste Zwischenstopp in Gravenmacher, Luxenburg,  auf einer Tankstelle. Ersteinmal Frühstück. Kein toller Ort für eine Rast, aber nach 6 Stunden Fahrt tat der Kaffee und das Butterbrot richtig gut. Viel wichtiger die vierbeinigen Mitreisenden konnten sich die Beine vertreten. Die Hälfte der Strecke war geschafft. Jetzt ginge es noch für knapp 7 Stunden auf den mautpflichtigen Autobahnen in Richtung Süden.

Strahlend blauer Himmel begleitete auf der gesamten Strecke – eine Wohltat. Das Navigationssystem führte uns über entlegenge Straßen in Richtung Crillion-Le-Brave. Verweigerte aber die Zielführung zur genauen Anschrift.  Also fuhren wir erst einmal in die falsche Richtung.  Wenden. Dann führte die Straße durch ein Neubaugebiet und wurde danach recht schmall und kurvig. Die Landschaft uriger. Plötzlich ein Briefkasten mit der richtigen Hausnummer. Wir fuhren die geschotterte Auffahrt hoch. Da war unser 45qm Feriendominzil auf 1 ha Land. Christine arbeitete im Garten. Die Sonne lachte vom Himmel. Es war schön warm.

Nachdem wir eine Einweisung in die Besonderheiten des Häuschen bekommen hatten, machten wir uns ans Ausladen und Einräumen. Nach einer Stunde war alles erledigt und wir noch den herrlichen Sonnentag geniessen. Während Susanne das Abendbrot vorbereitete, schlief ich auf der Couch tief und fest ein. Kurz zum Abendbrott aufgewacht und dann ab ins Bett.

Den Sonntag verbrachten wir damit uns einzuleben. Ein kurzen Ausflug in die nähere Umgebung der Hunde wegen. Es regnete 90% des Tages ohne dabei kalt zu sein. Wir hoffen auf einige schöne Tage am Fuße des Mont Vontoux.

Mont Vontoux & Bédoin

Morgens waren noch ein paar Wolken am Himmel zu sehen, die sich aber bis Mittags verzogen und bis zu den Abendstunden hatten wir eine blaue Himmel mit lauter kleinen Schönwetterwolken. Nach dem ersten Outdoor-Frühstück in diesem Jahr, starteten wir am frühen Nachmittag zu unserem ersten Ausflug. Der Berg rief und bevor wir den Gipfel mit dem Auto erklimmen wollten, sollte ein Zwischenstopp bei den im Reiseführer erwähnten kleinen Steinkirchen eingelegt werden, die sehr fotogen sind. Zu allererst mussten wir eine Tankstelle finden, denn in den Bergregionen werden wir sicherlich keine finden und der Tank neigte sich der Reserve. Wie schon auf unserer Wohnmobiltour hatten wir Schwierigkeiten einen Ort zu finden, an dem man Diesel erstehen konnte. So fuhren wir vorbei ein blühenden Obstbäumen und fanden nach 20 Minuten Fahrt auch eine offene Tankstelle. Nun begann die Suche nach den Kapellen. Die richtige Straße fanden wir. Eine Informationstafel am Straßenrand verriet es. Wahrscheinlich hätten wir es wie viele Urlauber in dieser Region einfach auf Schusterrappen versuchen müssen. So gelangten wir aber in ein Tal mit schön blühenden Obstbäumen, einer romantischen Hütte am Wegesrand und einen tollen Blumenwiese. Am Ende der Straße führte nur Wanderwege weiter und wir kehrten um.

Auf zum Berggipfel. Die Straße führten einige Kilometer den Berg hinauf. Dabei ignorierten wir den im Tal stehenden Hinweis, dass der Gipfel bis 15. Mai für den Verkehr gesperrt ist.  Und tatsächlich plötzlich ging es nicht mehr weiter. Die Straße war gesperrt und große Schneeräumfahrzeuge mit Schneeketten standen auf der Straße. An den Hängen lag auch noch ein wenig Schnee. Im Winter viel Treiben am Berg herrschen. Zwei Skilifte und zahlreiche Berghütten konnten wir sehen.

Also kehrten wir um und fuhren in Richtung Bédoin. Ein kleines typisches französischen Örtchen keine 10 Minuten von uns entfernt. Bédoin ist für viele Fahrradfahrer der Ausgangspunkt für die Bergtour. Ganz ehrlich ich hätte keine Lust mich den Mont Vontoux hinaufzuqäulen und dann auf der anderen Seite wieder runterrollen zu lassen. Immer die Bremse fest in der Hand.

Larc du Paty

23 Grad. Die Sonne lacht. Einen kleinen Ausflug werden wir noch machen, um die Zutaten für das Abendbrot kaufen. Die Wärme ist grandios. Die Hunde und ich halten unter dem Strohdach Siesta, nachdem wir morgens Lenas Rollwagen ausporbierten. Danach eine Abkühlung im 14 Grad kalten Pool und jetzt einfach die Umgebung und die Ruhe genießen.

Der Wind rauscht in den Blättern, die Vögel zwitschern leise, die Glöckchen der weidenden Ziegenherde läuten und die Kirchturmglocken verkünden die Uhrzeit. Mehr geht eigentlich nicht. Nach Susanne Yogastunde machen wir uns im grauen Familienvan auf den Weg in Richtung Caromb. Laut Wanderführer soll nördlich des Ortes ein Parkplatz liegen, von dem man auf kurzem, leichten Weg zum Stausee kommt. Also ideal für die Hunde und uns. Die Realität sah anders aus. Um 16.00 Uhr steigen wir aus. Die Sonne scheint immer noch mit voller Frühlingskraft vom Himmel. Der erste Teil des Weges war eine wunderbare grüne Wiese, zu dessen Rechten ein kleines Bächlein rauschte. Der Mops Ferdinand preschte voller Begeisterung los und auch Lena setzte sich mit ihrem Rollwagen in Bewegung. Plötzlich wurde der Weg steil und steinig. An ein Schieben des Buggys war nicht zu denken und Lena samt Gehhilfe steckte fest. Da wir mittlerweile den Punkt des No-Returns erreicht hatten,  trug ich Lena, Susanne den Buggy inklusive hechelndem Mops über den steinigen Weg bis zum Larc du Paty (oder wie ich ihn nenne Larc du Party).

Die vorbeikommenden Wanderer fanden nichts dabei, dass zwei verrückte Deutsche Ihre Hunde den Berg hochtrugen und grüßten freundlich mit Bonjour. Am grünschimmernden Stausee angekommen, konnte beide Hunde endlich wieder alleine laufen. Lena mit Ihrem Rollwagen vorneweg.  Jugendliche sonnten sich auf der Stauseemauer und zwei Tollkühne sprangen von ihr in den See. Am Ufer des Sees  versuchten zahlreiche Fischer ihr Glück.  Für den Rückweg teilten wir uns. Susanne holte den Wagen. Den Abstieg entlang der Straße wollten wir den Hunden nicht zumuten, zumal dieser kaum Schatten bot und viel länger war. Den Abend ließen wir auf der Terrasse unter dem Baldachin ausklingen und schauten in den Sternklarenhimmel. Genossen einfach die abendliche Stille sowie den Blick auf das beleuchtete Crillion Le Brave.

Ockerfelsen in Rustrel & Gordes

Der Wettergott meint es gut mit uns. Heute wieder strahlend blauer Himmel und um die Mittagszeit eine leichte frische Briese. Nach dem Frühstück überlegten wir uns welche Orte wir in den nächsten Tagen uns ansehen wollten.  Der Wetterbericht sagte für die nächste Woche etwas kühlerers, bedeckteres Wetter voruas, verschieben wir die Städtetouren in die zweite Urlaubshälfte. Geplant ist ein Besuch in die zwei Stunden entfernte Carmarque. Nun war es Zeit für ein Bad im 16 Grad warmen Swimmingpool. Wegen der Hunde vermeiden wir es in der Mittagszeit aufzubrechen und verlegen den Start auf den frühen Nachmittag.

Um vier brachen wir auf in Richtung Rustrel zu dem kleineren ehemaligen Ockerabbaugebiet in der Provence. Das bekanntere liegt bei Roussillion, dessen Häuser in den typischen gelblichen Ockerfarbton gestrichen sind, der heute nicht nur durch Naturfarben erreicht wird. Der Weg führt uns entlang des Mont Vontoux, desen Sptize im strahlenden Sonnenlicht getaucht war.

Die Straße führt sepertinenartig immer höher durch bizarre Nadelwälder durchsetzt mit kargen steinigen Ebenen. Wer einen Berg erklimmt, fährt auf der anderen Seite auch mit einem Gefälle von 7% Grad hinab. Der Blick der sich einem bietet ist grandios. Wir schauen auf eine Landschaft mit Feldern, hauptsächlich der für die Provence typische Lavendel, und kleinen Dörfern. Die Fahrt geht vorbei anzig schnurrgeraden Lavendelfeldern und jeder kleine Bauernhof bietet Honig direkt vom Erzeuger an. Obwohl noch nicht in Blüte stehend, duftet die Luft nach Lavendel sehr intensiv. Dieser Geruch mischt sich in den Bergen mit wildwachsenden Thymian, der wunderschön blüht. Je näher wir Rustrel kommen, um so steiniger wird die Landschaft.  Zu dem Grau des Gesteinsmassiv gesellen sich jetzt immer mehr ockerfarbene Farbtöne. Nach etwas mehr als einstündiger Fahrt erreichen wir den Parkplatz, der überraschend gut besucht war. Zahlreiche Familien mit Kindern durchwanderten das ehemalige Abbaugebiet und hatten Spaß daran, sich den Sand ins Gesicht zu schmieren.

Lena überwand mit ihrem Rolli jedes Hindernis, obwohl sie ihre Gehhilfe zum ersten Mal im echten Einsatz hatte. Nach einer Stunde war sie total geschlaucht und froh, das wieder am Auto zu sein. Der Reiseführer prieß das in der Nähe liegende Örtchen Gordes an. Da es in der Nähe lag, nahmen wir den halbstündigen Umweg in Kauf. Gordes wurde im zweiten Weltkrieg von den Deutschen beinahe komplett zerstört. Chagall lebte einige Zeit hier und eine Gruppe von Künstler machten sich daran Gordes wieder aufzubauen. Der kreative Flair  machte den Ort zu einem Toursitenmagnet. Dies belegen die ausgewiesenen Parkplätze im Dorf. Im Grunde ist es ein Ort wie jeder andere in der Provence oder in der Toskana. Auf einem Berg liegend, einer Kirche in der Mitte und einem guten Überblick über das Land.

Auch in der Vorsaison wusselten zahlreiche Touristen durch den Ort. Unvorstellbar welche Menschenmassen zur Lavendelblüte sich in den Restaurants tummeln. Den Abend liessen wir auf unserer Terrasse ausklingen.

Gorges de la Nesque

Das Wetter zeigte sich erneut von seiner besten Seite. Den Vormittag vertrödelten wir auf der Terrasse mit Lesen und Abkühlen im achteckigen Pool. Zum Trocknen, 16 Grad sind nicht wirklich warm verschafft aber Abkühlung, ging es auf die Liegen. Die Hunde planschten auch eine Runde im Pool. Am frühen Abend machen wir uns auf zur Schlucht Gorges de la Nesque. Ein kleiner Fluss hat sich bis zu 300m tief in den Fels ein Bett gewaschen. Die eigentliche Idee war, mit den Hunden eine kleine Rund zu gehen. Ein markierter Weg war schnell gefunden. Allerdings eigneter er sich suboptimal für einen geh bedinderten Hunde.

So fuhren wir auf der grandiosen Panoramastraße in das ca. 20 Kilometer entfernte Sault. Die Straße windete sich in kleinen Serpentienen immer höher. Rechts der Abgrund und links der Fels. An manchen Stellen war die Straße so eng, dass ich nicht gewusst hätte, wie zwei Fahrzeuge gleichzeitig die Enge passieren würden. Einige verrückte Fahrradfahrer kamen uns entgegen. Beeindruckt war ich, als uns eine kleine Gruppe mit Kindern entgegenkam . Wie die Spunde den Aufstieg geschafft haben, keine Ahnung. Mich hätte man am Wegesrand aufsammeln können bzw. mit Kehrwagen abholen können. Ziel war eine kleine Kirche etwas außerhalb von Sault. Also die Kirche fanden wir nicht so hübsch. Aber den Rastplatz des maximal 50-Seelen-Ortes, der war grandios. Extra Tische für Menschen mit Behinderungen, ein kleiner See und  Rasen. An der Kirche dann ebenfalls noch ein Stellplatz, auf welchen es sich ein Womo gemütlich eingerichtet hatte. Dort würden wir auch eine Nacht verbringen. Wenn wir schon beim Thema Wohnombil sind. Die schönsten Stellplätze für den mobilen Touristen befinden sich meisten in kleinen Orten, die sich sehr viel Mühe geben, den Vagabunden die Nacht oder Nächte angenehm zu gestalten. Das konnten wir schon auf unserer Tour mit dem Wohnmobil fesstellen.  Wie haben wir wohl den Abend ausklingen lassen? Richtig.  Mit einen Blick auf das beleuchtete Crillion Le Brave und den in einen Sternenhimmel.

Canal du Capentrace

Einen Tag faulenzten wir und genoßen einfach die Sonne. Für die nächsten Tagen ist Regen angesagt. Sprangen in den Pool und ließen uns von der Sonne bei 25 Grad trocknen. Abends sind wir bis zur nächsten Kreuzung gegangen und das wars. Nach einem Tag des süßen Nichtstuns mußte eine Unternehmung her. Tatsächlich hat sich das Wetter verschlechter (genau wie von meteoblue vorhergesagt). Geregnet hat es als wir noch im Bett lagen. Der Himmel war Wolcken verhangen, aber wir hatten tagsüber aber immerhin 19 Grad. Den frühen Nachmittag vertrödelten wir mit Faulsein. Dann machten wir uns auf den Weg zum Canal Du Capestang.

Wobei der Begriff Canal etwas irreführt (nicht zu vergleichen mit Canal du Medi). Der Canal du Capestang ist vielmehr ein Bewässerungssystem, das die Region mit Wasser versorgt.  Auf den Spaziergang durch Weinfelder, machte der Mops Bekanntschaft mit Eddi und Douglas. Susanne war schnell verstrickt ein Gespräch über den Rollwagen von Lena und ich vertsand kein Wort. Es war ein toller Ausflug. Am Abend gab es leckeren Veggi-Burger. Ein eher ruhiger Tag.

Chateaunuef-Du-Pape

Es ist Sonntag. Langsam entschleunigen wir. Der Stress liegt hinter uns und wir genießen die Wärme und die frühlingshafte Provence. Unsere gehbehinderte französische Bulldoggendame kommt ebenfalls  langsam an. Gegenüber neuen Umgebungen ist das Meedchen immer etwas skeptisch. Dafür ist sie der ideale Autofahrhund. Nach dem Frühstück wollen wir  d a s Weinanbaugebiet der Region zu besuchen. Dank kostenlosem WLAN in unserem Häuschen, hat Susa einen Rundweg durch die Weinberge gefunden, denn wir mit den Dogs ausprobieren wollen. Also machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg. Ein Problem das wir bei französischen Wegbescheibungen haben ist, daß es viele Wegweiser gibt, die für uns jedenfalls nicht selbsterklärend sind. Der Weg soll am Haus des Winzers beginnden. In der Beschreibung zum Rundweg steht, dass es zahlreiche Weingüter gibt. Wo beginnt der Weg? Wir irren durch den Ort. Fahren hinauf zum Chateau. Bringt uns aber wirklich nicht weiter. Zufällig finden  wir das “Haus des Winzers”. Wir leinen die Hunde an und machen uns auf den Weg. Es war zwar bedeckter Himmel, dennoch warm. Schwül warm.

Die Hunde macheen es gut, auch wenn wir den kürzesten Weg nehmen und diesen auch  abkürzten. Auf dem Rückweg trafen wir eine ältere Dame, die am Wegesrand Schnecken sammelte. Wie sich herausstellte, hatte sie und ihr Sohn ebenfalls eine französische Bulldogge. Die vom Sohn, hat ein ähnliches Problem wie unsere Lena. Umso mehr verstrickte Mama Susanne in ein Gespräch, wo wir den Hunderolli, denn gekauft hätten etc.. Noch am selben Abend wollte sie sich ans Internet setzen und googeln. Wir wiederstanden der Versuchung in eines der am sonntagsoffenen Läden/Lokale einzukehren, die es wirklich auf Touristen abgesehen haben. Dazu sollte man wissen, dass hier einige Supermärkte in der ländlichen Region mit Öffnungszeiten von 7 Tage werben. Als Norddeutsche gehen wir davon aus, dass die dann auch noch um 16.00 Uhr aufhaben. Mitnichten. Die Öffnungszeiten an einem Sonntag sind von 9.30 bis maximal 14.00 Uhr. Auch Wochentags schließen die Einkaufstempel hier auf dem Land um 19.00 Uhr. Spontan finde ich die Öffnungszeiten sehr gut. Dafür gibt es hier beinahe an jeden Tag der Woche in einem Ort Markt. Dafür werden die Parkflächen komplett gesperrt Allerdings werden wir es wohl nicht schaffen auf einer dieser Märkte zu kommen. Frühes Aufstehen ist im Urlaub nicht so unser Ding. Der Wein von Chatenauf-du-Pape muss mindestens 13,5% haben und kann aus unterschiedliche Rebsorten bestehen. In guten Jahren soll es ein wirklich guter Wein entstehen, dessen Flaschenpreis von ab 12 € unser Budget sprengt. Wir werden in einem kleineren Weinbaugebiet in der Umgebung von Crillion-le-Brave zuschlagen.

Etang de la bonde

Eine Regenfront zieht über die Provence. 91 % Regenwahrscheinlichkeit. Somit entfällt Frühstück auf der Terrasse. Eigentlich wollten wir den Tag daheim verbringen, entschieden uns aber zu einem Ausflug an den Etang de la bonde. Dort solltes es laut Meteoblu um 15.00 zu einem kurzen Regenzwischenstopp kommen. Hunde ins Auto eingeladen und ab ging es. Die Fahrt führte durch die Berge und es regnete unaufhörlich.  Die Landschaft hatte so einen ganz besonderen Reiz. Die Nebenschwaden hingen über den Bäumen und die karge Felsen wirkten beinahe bedrohlich. Kurze Regenstopps ließen hoffen, daß der Wettergott ein Einsehen mit uns hat. Tatsächlich gegen 15.00 Uhr erreichten wir die 30 Hektar große Wasserfläche und finden auch einen Parkplatz zum Spaziergehen. Am Ufer des Sees haben sich einige Campignplätze angesiedelt und ein Stück des Ufer ist im Privatbesitzes eines großen Chateaus.

Noch bevor neuerlicher Regen einsetzte, waren wir zurück am Auto. Nun überlegten wir noch ins nicht allzuweit entferne Avignon zu fahren, um uns mit Vorräten für die restliche Woche einzudecken. Wir stoppten am Konsumtemepl “Auchan” und tätigten die Einkäufe. Da es wieder angefangen hatte zu regneten, machten wir uns direkt auf dem Heimweg und fuhren am nicht so schönen Stadtrand von Avignon zurück. Wahrscheinlich ein Fehler, aber wir sind nun mal Kleinstädter und sitzen lieber in kleinen Bars etc. Am Abend entfachte ich im Ofen Feuer und die 45 qm heizten sich richtig schnell auf. Es war sehr gemütlich.

In der Nacht fegte der Mistral um das Gemäuer und vertrieb die Regenwolken. Am Morgen hatten wir wieder blauen HImmel und angenehme Temperaturen, wenn bloß der Wind nicht wäre.

Girgondas

Am späten Nachmittag entdeckten wir Girgondas. Keine 20 Kilometer von Crillion-Le-Brave entfernt. Hier sollte der Wein unserer Gehaltsklasse entsprechen. Wir fuhren an zahlreichen Kellereien vorbei, aber keine sagte dem Fahrer (mir) zu. Etwas unterhalb des Ortes sah ich auf der linken Straßenseite eine Cave, die anders aussah. Zuerst fuhren wir weiter. Machten dann aber doch kehrt und probierten die unterschiedlichen Weine. Dank Susannes französischen Kenntnissen kamen wir (sie) im Luc ins Gespräch. Er zog sein für einen Winzerbetrieb ungewöhnliches Farbkonzept komplett durch. Seine Etikett war schwarz und die unterschiedlichen Anbaugebieten waren farblich gekennzeichne. Die Kellerei “la Tête Noire” durften wir auch noch besuchen und erhielten von Luc eine Gratisflasche. Da er auch Hundemensch war, wurdne Ferdi und Lena noch begrüßt. Weiter fuhren wir nach Girgondas. Der Mistral wehte mächtig. Obwohl es gute 15 Grad hatte, fingen wir an zu frieren. Den Vorrat füllten wir bei einzigen Lebensmittelladen im Ort auf und bezahlten auch nicht mehr, als den großen Supermärkten. Ganz ausgezeichnet schmeckten uns die kleinen salzigen Teilchen. Das Rezept müssen wir unbedingt googeln. Girgondas strahlt irgendwie etwas Künstlerisches, Kreatives aus. Obwohl der Ort nicht riesig ist, gibt es eine großen Parkplatz, was darauf schließen lässt, das in Hauptsaison mächtig viel Trubel herrscht. Da genieße ich es, all diese wunderschöne Flecken der Provence in der Vor- oder Nachsaison kennenlernen zu dürfen.

Nachtrag:
Susanne googelte Luc Beloungé. Siehe da, unser Luc ist ein angesehener belgischer Maler mit einigen Auszeichnungen. Luc ist Gründer einer Künstlergemeinschaft, die Kindern/Erwachsene mit einem Daunsyndrom künstlerisch fördern. Zuerst in Belgien und dann ebenfalls in der Provence. Eine Lebensgeschichte aus dieser Gruppe wurde sogar mit Daniel Auteuil verfilmt und gewann eine Palme in Cannes. Und nur alles, weil ich die Cave so schön fand.

Saint-Maries-de-la-Mar

Während unseres 12tägigen Aufenthalts wollten wir einmal an Meer. Da paßte der heutige Tag gut. Der Regen sowie der Mistral waren verschwunden. Wieder einmal blauer Himmel und für eine Tour von 121 Kilometern ganz angenehme 18 Grad. Den Einfall für den Ausflug hatten wir erst nach dem Frühstück, sodaß wir erst gegen 13.00 Uhr los kamem.

Das Navigationssystem ermittelte eine Ankunftszeit von kurz vor 15.00 Uhr. Das war ideal. Die “Hitze” des Nachmittags konnten die Hunde im klimatisierten Auto verbringen. Stressfrei kamen wir durch Avignon und erhaschten einen Blick auf die im Lied besungene Brücke. Besser gesagt die noch stehende Hälfte. Eigentlich hatte ich geplant auf dem Rückweg vom Etang de la bonde die Brücke zu besuchen und photographisch abzulichten. Bin froh, dass wir uns dagegen entschieden haben. Avignon ist umgeben von einer sehr alten Stadtmauer. Der Dom ist aus jeder Blickachse gut sichtbar. An der Peripherie befinden sich riesige Park-and-Ride Parkplätze, die Besucher und Angestellte in die Stadt karren. Ganz ehrlich, Städte gucken langweilt micht. Das kann ich auch daheim in Lübeck. Viel interessanter, wären die Hausboote die auf der Rhone liegen. Da hätte ich gerne mal reingeschaut und mich erkundigt, wie das ständige Leben auf einem Flus ist. Avignon ließen wir hinter uns und fuhren entlang der Rhone in Richtung Meer. Das Land wurde platter und die Straße erinnerte an einen schnurrgeraden amerikanischen Highway. Unterbrochen von den typisch französischen Kreisverkehren. Wir näherten uns der Carmague. Bei der ersten Durchfahrt mit dem Wohnmobil hatte Susanne die Landschaft, die weißen Pferde sowie die Stiere verschlafen. Stiere haben wir zweimal gesehen. Weiße Pferde viel häufiger. Da beinahe jedes ** Hotel scheinbar geführte Touren für Touriste anbietet. Wir sahen zahlreiche gesattelte Pferde, die auf zahlungswillige Reiter warteteden. Je näher wir Saint-Maries-de-la-Mar kamen, umso mehr nahm auch Dichte an Wohnmobilen zu. Gleich am Ortseingang ist eine für rollende Eigenheime reservierte Parkfläche, die gut gefüllt war. Bevorzugen würden wir den Stellplatz direkt am Strand, entweder mit Stromversorgung oder ohne. Der Ort erinnerte uns bei der Durchfahrt stark an Timmendorf. Entlang der Fußergängerzone und der Promenade waren die Restaurants zu unserer Überraschung gut besucht. Die bisher angesteuerten Orte, waren so friedlich, unaufgeret und entspannt. Aber zurück zum Meer. Eigentlich hatten wir erwartet, dass der Ort in der Vorsaison weniger überlaufen ist und wir mit Lena & Ferdi verbotenermassen an den Strand gehen konnten. Ging irgendwie nicht. Also mußten wir uns etwas einfallen lassen. Hinter einem Campignplatz fanden wir einen inoffiziellen Parkplatz. Ein Weg führte Richtung Meer. Der Regen von Vorgestern hatte ordentliche Pfützen hinterlassen und wir mussten uns durch eine Grünstreifen durchschlagen. Aber wir kamen an den Strand und Lena befreit von ihrem Rollwagen, rannte sofort ins Meer. Mops Ferdinand war einwenig verhaltener. Auf der Rückfahrt sahen wir, dass es einen ausgewiesenen Hundestrand gab. Merken wir uns für das nächste Mal. Die Zeit am Strand genossen wir. Der Himmel zog sich zu. Wir machen uns auf den Heimweg. Die für das Abendbrot benötigten Zutaten wollte ich in Caromb im Supermarkt von “8 bis 8” kaufen. Ein kleiner Laden, in dem die Dorfschaft auch regional typische Produkte einkauft. Einen Schlachter hätte wir in diesem Laden nicht erwartet. Wir tätigten unseren Einkauf und wurden Zeugen, dass das Anschreiben noch nicht ausgestorben ist. Ein sehr sympathischer Laden, der wie alle Supermärkte in Frankreich extrem runtergekühlt war. Es war ein schöner Tag und wir konnten das Abendrot über Le Brave Crillion von unserer Terrasse aus sehen. Im Haus haben wir den Ofen angeworfen und die Hunde schlafen so friedliche, was will man mehr.

Crillion-Le-Brave & Capentras

Noch zwei Tage verweilen wir in der Provence. Leider. Den Donnerstag verbrachten wir mit Müßiggang und genossen noch einmal das schöne Wetter. Wir tankten Sonne und Susanne stiegt in den 16 Grad warmen dreieckigen Pool. Ich macht ein Schläfchen auf der Terasse. Die Hunde ebenfalls.

Am späten Nachmittag suchten wir Capentras eine Tankstelle mit der Möglichkeit den Luftrdruck der Reifen zu überprüfen. Auf dem Land gibt es nicht viele Tankstellen, die diesen Service nutzen. Da wir ein ausländisches Kennzeichen hatte, verlangt der Wart auch 1 Euro von uns, obwohl eine Provencale uns vorher noch sagte, das es sich um einen kostenfreien Service handelt. Eigentlich wollte ich noch die Luft aus dem Tank lassen, aber bei der Unfreundlichkeit dieses Herren, habe ich dagegen entschieden.

Es ist Freitag der letzte Tag in unserem kleinen Ferienhäuschen. Der Wetterbericht sagt 16 Grad mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 80 Prozent voraus. Ideales Reisewetter, nur das wir uns noch vor dem Frühstück entschieden haben, die heutige Nacht in Frankreich zu verbringen. Am Abend leckere Bolougnse essen dazu ein zwei Gläschen Wein und langsam die Sachen in Taschen packen und am Abend damit das Auto zu beladen. Schnief….

Hier entlang zu noch mehr Impressionen aus Crillion-Le-Brave.

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