Tingeln durch die Bretagne

Der Sommer in Norddeutschland neigt sich dem Ende zu. Wir haben Ende August und unsere kleine Reisegruppe fiebert dem Urlaub entgegen. Grobes Ziel etwas Sonne tanken und somit dem sich neigenden Sommer etwas zu verlängern. Die letzte Reise liegt jetzt sechs Monate zurück und ist noch gut im Gedächtnis. War ein super aufregender Trip mit sehr vielen Eindrücken. Soweit soll es diesmal nicht gehen. Obwohl zwischenzeitlich auch wieder Portugal auf das Radar gerückt ist. Aber erst einmal los. Grobe Zielrichtung Frankreich und entscheiden von Tag zu Tag. Von Lübeck aus geht ist am sehr frühen Samstag Morgen in die Normandie. Während die Mädels auf der hinteren Sitzbank noch schlummern, sitzen wir beiden Männer im Cockpit und fahren durch die Nacht. Der Morgen will einfach nicht anbrechen. Kommen aber sehr gut voran. Nach vier Stunden Fahrt sind wir bereits in den Niederlanden und machen den ersten Halt. Einen starken Kaffee und ein Croissant später, werden die letzten 450 Kilometer in Angriff genommen.

Die Normandie begrüßt uns mit Sprühregen. Gegen Mittag stellen wir den Nugget auf dem Campingplatz in Equihen-Plage für den Rest des Tages ab. Jetzt frühstücken wir draußen bei bedeckten Himmel. Es regnet mal stärken und weniger. Am Nachmittag streifen wir uns die Regenmäntel über und gehen über 2 Stunden mit den Hunden am Strand spazieren. Das für den Abend ausgesuchte Restaurant war leider ausgebucht und wir stiefelten den Berg weiter hinauf. Fanden sogar französische frühe Uhrzeit einen letzten Platz im zweiten offenen Restaurant. Keine schlechte Wahl, denn auch von Einheimische gut besucht. Gleich zu Beginn der Reise aßen wir Moule und Frites und tranken leckeren Weißwein dazu. Kurz vor 21 Uhr waren wir zurück am Van und schliefen sofort ein.

Am nächsten Morgen nach einer Dusche und dem Frühstück prüften wir den Wetterbericht. Eine Entscheidung vertagten wir und fuhren erst mal weiter südwärts. Ziel für den heutigen Tag ein Stellpatz oberhalb von Le Treport. Die Lage des Stellplatz oberhalb der Steilküste ein Traum. In die Unterstadt auch leicht zu gelangen. Allerdings waren die Parkbuchten bereits am frühen Nachmittag gut belegt. Wie die Sardinen gequetscht zu stehen, nicht unser Ding. Also Alternativen gesucht. Der Stellplatz in Le Treport – das gleich Bild. Camping am Golfplatz für Wohnmobile etwas trostlos. Blieb nur der Camping Muncipal in unmittelbarer Nähe des Womo Stellplatzes. Vielleicht ein wenig teurer als ein klassischer Aire de Camping, dafür aber Platz genug.

Wir sind zum zweiten Mal in Le Treport. Diesmal gefiel es uns sehr gut. Mit beiden Hunden wanderten wir zum Strand und zurück. War aufgrund der vielen Menschen und der „Lust“ unserer Hunde für Städte ein wenig mühsam. Abends suchten wir ein Restaurant in der Nähe mit guten Bewertungen. Google wies uns den Weg, aber wir fanden das Lokal nicht. Also weiter in Richtung Mole. Ein Restaurant neben dem anderen. Die Wahl fiel nicht wirklich leicht. Gelandet sind wir in einem kleinen Familienbetrieb. Diesmal entschieden wir uns gegen ein Menu und bestellten zwei Hauptgänge. Zum Nachtisch gab es für mich ein Crepe Bretone und Susanne trank einen Cappuchino. Der in der Normandie mit ordentlich viel Sahne gereicht wird. Am Abend legten wir das endgültige Reiseziel fest.

Die Bretagne sollte es werden. Die Wetteraussichten für die nächsten Tag sahen gut aus. Die Provence hatte eine ähnlich gute Vorhersage, aber mit einem Nordmops bei knapp unter 30 Grad nicht machbar. Einen Tag blieben wir aber noch in der Normandie. Bei Park4night fand ich einen tollen Stellplatz in Trouville-sur-Mer.Der Platz ist terrassenförmig angelegt und jeder kann auf das Meer schauen und hat einen Blick auf den Industriehafen von Le Havre.

Wir blieben zwei Tage, bevor wir den ersten Stopp in der Bretagne hatten. Die Tage verbrachten wir mit wandern am Strand und schauten den Paraglidern zu. Ansonsten guckten wir nur auf das Meer und hatten das Gefühl nicht erst drei Tage unterwegs zu sein, sondern eher ein Woche on the road.

Die Bretagne begrüßte uns mit einem grauen Himmel und leichtem Sprühregen. Während der Fahrt zum Stellplatz in Hirel kamen wir an einem Stand an Austern vorbei. Die Idee war dort mit den Hunden entlang zu spazieren und dann bretonische Schalenfrüchte zu essen. Dummerweise merkten wir uns nicht, wie weit es vom Stellplatz bis zum Verkaufsstand war. So gingen wir erst am Strand spazieren. Der Mops suchte, obwohl es bedeckt war und sich Regen ankündigte, Wasser um sich etwas abzukühlen. Leider war das Meer doch während der Ebbe sehr weit zurück gewichen und es blieb nur noch das Restwasser in den Prielen als Badequelle übrig. So verließen wir den Strand und setzten den Weg auf dem Wanderweg fort. Obwohl wir schon einige Zeit liefen und der Mops von einer Schulklasse gestreichelt wurde, wir den Strandsegler bei einer Übungsstunde zu sahen, erreichten wir den Verkaufsstand nicht. Ein Blick über den Deich, ließ uns den Rückweg antreten. Erschöpft erreichten wir den Van und genossen den Abend. Wunderten über das Verhalten französischer Camper, die trotz reichlich Platz den Kontakt scheinbar zum Nachbarn suchten. Die Nacht war ruhig und es regnet leicht. Am nächsten Morgen ein Blick auf die Wetterapp. Bewölkt und Regenschauer. Beim ersten Trip an die Bretagne hielten wir uns überwiegend an der Küste auf und weniger in den Städten. So entschieden wir uns als nächsten Stopp Dinan einen kleinen Besuch abzustatten.

Da wir außerhalb der Hochsaison reisen, sind an machen Campingplätze über die Mittagszeit nicht besetzt. So erreichten wir den Camping Muncipal Dinan kurz der regulären Öffnungszeit. Ein englisches Pärchen wartete schon. Nach uns kamen noch vier weitere Camper, die einen Platz suchten. Die Sachbearbeiterin war aufgrund des Andranges überrascht und entschied spontan, dass sich die Anwesenden erst einmal ein Platz suchen sollten und dann ein checken. Somit hatte sich der Stau im Nu aufgelöst und jeder war glücklich. Wir verbrachten den Nachmittag auf dem Platz und gingen erst gegen Abend in den Ort, denn wir wollten auswärts essen. Der Ort ist echt hübsch mit vielen kleinen Gassen, in denen sich zahlreiches Kunsthandwerk tummeln.

Ein echtes Highlight ist der kleine Hafen mit seinen vielen Restaurants und zur blauen Stunde eine ganz eigene Stimmung zaubert. Wir aßen diesmal kein Menu und verzichteten auf einen Nachtisch. Der Engländer am Nebentisch, unterhielt den ganzen Gastraum. Ein unangenehmer Mensch. Zurück am Nugget, tranken wir noch Wein und die Hunde tobten auf dem Rasen umher.

Am siebten Tag unserer Reise besuchten wir Paimpol. Das ehemalige Fischerdörfchen mit seinem riesigen Sportboothafen hat uns richtig, wie auch Dinan, in den Bann gezogen. Auch wenn der öffentliche Campingplatz gute 2 Kilometer vom Stadtkern weg liegt, haben wir uns hier zwei Tage lang wohlgefühlt. Mit beiden Hunden wanderten wir nachmittags in den Ort, tranken in der Bar ein Gläschen Rosé, schlenderten dann durch die Gassen und kamen müde zurück. Eine alte Abtei liegt vom Stellplatz nur fünf Minute zu Fuß entfernt. So schlenderten wir dort hin und dann weiter zur Austernfarm und zurück über den Meeresboden, denn das Meer war wieder weg. In der Ferne hörten wir das Motorengeräusch von Traktoren und sahen viele Muschelsucher. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann vor dem Van.

Le Faou ist der einzige Ort dieser Reise, denn wir zum zweiten Mal besuchen. Es gibt so viel zu sehen und erkunden in der Bretagne, das wahrscheinlich zwei Reisen gar nicht ausreichen werden. Wir können für uns schon mal sagen, das der Norden uns besser gefällt. Zumal weil hier noch die Möglichkeit besteht hin und wieder frei zustehen. Das ist im touristischer Süden schon etwas schwieriger. Stehen auf dem letzten Drittel des Platzes und haben somit die Möglichkeit einen grandiosen Sonnenuntergang zu erleben. Wie beim ersten Besuch scheint die Sonne und wir flüchten uns in den Schatten des Nugget. Der Restaurantbesuch fällt somit aus. Vielmehr verbringen wir den Abend zusammen mit den Hunden vor dem Auto.

Endlich wieder Strand. Auf zum Meer. Die betronische Tourismusagentur pries in einem Beitrag auf Facebook La Mer Blanche an. Sah super auf den Bildern aus und man hätte sogar kostenfrei auf dem Stellplatz in unmittelbarer Nähe für 48 Stunden stehen können. Der Altersdurchschnitt muss um die 70zig gelegen haben. Jeder Neuankömmling wurde kritisch beäugt. Der Platz zum Nachbarn beschränkt auf eine Stuhl- oder Tischbreite. Nichts für uns. Wir parkten am Rand und schauten uns das Meer an. Der Strand echt riesig und ganz feiner Strand. Das Meer okay. Also zurück und das Board nebst elektrische Pumpe geholt. So verbrachten wir ein paar Stunden hier. Paddelten allein, mit den Hunden oder alle zusammen. Lernten auch hier den ersten unentspannten Franzosen kennen – bestimmt kein Bretone -, der sich darüber aufregte, dass beide Hunde nicht angeleint seinen.

Der Bully und Mops mussten geahnt haben, dass es ein überlaunige Zeitgenosse ist, denn es war das erste Mal, dass sie beiden vorbei gehende Spaziergänger verbellten. Danach musste eine Entscheidung her, wo wir die Nacht verbringen. CamperContact und Park4Night wurden zur Hilfe genommen. Die Entscheidung fiel auf einen Camping Platz in Concerneau.

Da es noch früh am Nachmittag war, wurden beim örtlichen Supermarkt die Vorräte aufgefüllt. Hier hatten wir auch beim letzten Mal gestoppt und sind aufgrund des regnerischen Wetters durch den Ort gefahren. Diesmal blieben wir für zwei Tage und buchten das Sparpaket zwei für eins. Glück hatten wir auch, denn wir ergatterten den letzten Platz für Wohnmobile auch nur, weil der Vordermann beim Einchecken zu ungeduldig war. Der Platz hatte zwar kein Meerblick, der Weg zu den Sanitäreinrichtung weit, dafür aber riesig. Paddeln mach hungrig und so verspeisten wir erst einmal eine kleine gemischte Vorspeisenplatte und tranken gekühlten Cidre. Einfach grandios. Das angeschlossene Restaurant und den Pool mit Meerblick hätten benutzt werden können, aber dazu hatten wir keine Lust. Die historische Altstadt liegt 2 Kilometer entfernt. Mit den Hunden sicherlich machbar, aber sehr zäh. So blieben beide am nächsten Vormittag im Auto, während wir zu Fuß in den Ort gingen. Eine gute Entscheidung. Eine weitere Stadt auf dieser Reise, die uns überrascht hat. Waren schon von der „neuen“ Stadt begeistert, letztendlich hat uns das historische Stadtzentrum gelegen in den Wallanlage in den Bann gezogen.

Gerade wurde im Ort eine neue Episoden eines bekannten betronischen Krimis gedreht. Leider haben wir zu spät erfahren, dass noch Komparsen gesucht wurden. Wir vier wären bestimmt die beste Besetzung gewesen. Bevor es am nächsten Tag weiterging, spazierten wir am Abend entlang der Promenade. Diesmal hielten wir uns an das Hundeverbot, da vielen Restaurants in unmittelbarer Strandlage lagen. Auch hatten die Hunde keine Lust auf eine Wanderung, mussten sich wohl noch vom Tag am Strand erholen.

Planung für den kommenden Tag. Besuch der kleinen Fischerinsel Sant Cado.

Blauer Himmel und ein frischer Wind. Die perfekte Kombination für eine kleine Exkursion samt Hunden. Schnell noch ein typisches Photo der Insel geschossen, das Haus im Meer. Dann über die Brücke und die kleine Insel umrundet. Auf dem Festland war die Terrasse des einzig geöffneten Restaurants gut besucht. Typisch deutsch frühstücken wir immer ausgiebig. Nur mit einem Kaffee und einem Croissant brechen wir sehr selten auf, es sei denn es liegt ein langer Fahrtag vor uns. Auf dieser Reise eher selten. Meistens beträgt die reine Fahrzeit maximal 2,5 Stunden und weniger als 400 Kilometer. Auch aus diesem Grund liebe ich die Bretagne. So viele schöne Ecken ohne weite Fahrwege. Obwohl wir ohne festes Ziel in diesen Urlaub gestartet sind, aber wir einige Spots gesammelt. Diesmal eine Wahl von Susanne.

Locmariaquer Der kleine Fischerort gefällt uns und wir beschließen die Nacht auf dem Camping Platz Muncipal direkt am Meer zu verbringen. Das ganze für 16,90 inklusive Strom. Dafür muss ich nicht eng an eng stehen. Am Strand entlang gesäumt mit Hundebadeanstalten spazieren wir zum Pointe de Kerpenhier. Schauen einen alten Mann mit Schlapphut beim Malen zu und blicken auf Segelboote die ganz schön zu kämpfen haben. Ein toller Nachmittag.

Auf Susi Bucket List ist ein weiterer Ort vermerkt auch wenn dieser nicht in der Bretagne liegt. Le Pouliguen befindet sich Department Loire Atlantique. Für die nächsten Tag ist hier einfach das Wetter besser. Bevor es auf die Halbinsel von Guérande geht, schauen wir uns die alte Stadt zusammen mit den Hunden an. Sind diesmal enttäuscht und 30 Minuten später zurück am Auto. Weiter geht es auf die Salzgewinnung bekannte Insel. Zuerst nach Le Crosic und weiter nach Batz-sur-Mer. Hübsche mondäne Orte auch mit der Möglichkeit zu campen, aber nicht das richtige für uns. Eigentlich wollten wir allen drei Städtchen einen eigenen Tag schenken – so erledigen wir es halt im einen. Fehlt noch Le Pouliguen.

Der Ort bietet drei Möglichkeiten die Nacht zu verbringen. Einmal direkt am Stadion mit einem weiteren Weg in das Zentrum, einen Wohnmobilplatz sowie einen weiteren Camping Muncipal direkt hinter dem Wohnmobilstellplatz. Zuerst steuern wir Platz Nummer eins an. Gefällt uns nicht. Dann denn Womo-Platz. Hier warten schon zwei Camper. Dann den Muncipal Nummer 2. Geöffnet bis 22.09 – Platz ohne Ende und für 2,90 € mehr als der Womoplatz die richtige Wahl. Diesmal parken wir unter Pinien, denn wir wollen abends in den Ort Essen gehen. Hierfür gibt es eine riesige Auswahl . Kurz vor sieben Uhr, machen wir uns auf den Weg. Sind beeindruckt vom Sportboothafen in der Stadtmitte und vom feinen Sandstrand. Schlendern die Promenade auf und ab. Laden letztendlich im ersten Restaurant und sind begeistert. Ein kleiner Familienbetrieb mit hauptsächlich Fischgerichten und einer urigen Einrichtung. Alle Tische sind von Touristen und einheimischen besetzt. Das Menu war lecker und nicht zu viel. Übrigens wir haben kein Salz aus dies Region gekauft.

Weiter geht es im Departement Loire . Bei Park4Night finden wir einen Stellplatz in Saint-Hilaire-de-Riez einmal über die Düne und direkt am Strand. Habe die stille Hoffnung, dass bei früher Zielankunft einen Stellplatz finden am Ende des Platzes, so quasi als letztes Auto vor der Natur. Bei schönen Wetter geht die Fahrt durch ganz klassische Badeorte, die Ende September wie Geisterstädte wirken. Kaum Menschen, selbst Supermärkte und die zahlreichen Restaurants sind geschlossen. Die Landschaft erinnert ein wenig an die Carmaque. Sind auch schon 13.30 Uhr am Stellplatz angekommen. Weißwände rangierten um den besten Sonnenplatz. Dabei liegen alle „Parzellen“ direkt in der Sonne. Kaum Platz zum Nebenmann. Wir drehen eine Platzrunde und halten direkt am Straßenrand.

Gehen zum Meer und machen einen zweistündigen Spaziergang. Sehen wir überwiegend alte Männer mühsam nach Muscheln suchen. Sehen auf das schimmernde Blau des Meeres. Beschließen weiter zu fahren. Finden dank der Apps auch eine Platz. Den ersten Stellplatz, den wir rausgesucht haben, empfinden wir als zu spießig für uns. Der daneben soll die 40 € die Nacht kosten. Bietet aber alles. Fahren weiter, folgend den Wegweisern und landen in Olonne-sur-Mer. Es sind 27 Grad und ich habe keine Lust mehr. Wir checken ein und bezahlen für zwei Nächte 38,24 € inklusive Strom. Dafür haben wir beinahe den komplette Platz für uns alleine. Neben einem Zelt, einem Wohnwagen und einem weiteren Wohnmobil nur noch ein paar einzelne Bewohner der Mobilheime. Sonst kein Mensch. Bei freier Platzwahl haben wir immer das Problem, dass wir uns nicht entscheiden können. Drehen zwei Runden und als wir aussteigen, attackiert uns ein Schwarm Stechmücken. Wir können uns einen Ruhetag. Bevor aus am Sonntag zurück in die Bretagne geht. Der zweite Tag startet mit Ausschlafen und einem ausgiebigen Frühstück. Danach hängen wir ein wenig ab. Am frühen Nachmittag wandern wir 2 Kilometer entlang der Straße und durch eine Dünenlandschaft zum Strand. Vom Beach sind wir echt überwältig. Obwohl Sonntag und strahlender Sonnenschein sind nur wenig Menschen vor Ort. Ein paar Sonnenanbeter machen es sich hinter aufgehäuften Steinburgen bequem. Scheinbar weht hier immer eine gute Brise. Der Rückweg wurden die Hunde getragen, da beide echt kaputt waren.

Die Wetterprognose für die Bretagne besserte sich langsam. Bei bedecktem Himmel stand Vannes auf dem Programm. Der Van parkte am Kanal ganz knapp neben einem anderen Wohnmobil. Die Sonne kam ein bisschen zu früh raus und so trotteten wir dem Kanal in Richtung Stadtzentrum. Dem Mops bockte wieder an der Leine. Also abgeleint und im Schneckentempo mit einem hechelnden Hunde weiter. Scheinbar war in die Tage zuvor ein großes Fest. Auf der Promenade standen noch zahlreiche Zelte und die meisten Schiffe war bunt beflaggt. Langsam dämmerte es mir, dass wir auf der ersten Tour einfach durch Vannes gefahren sind und vom Anblick aus dem Auto angetan waren. So richtig in den Bann gezogen hat uns die Stadt nicht. Konk-Kerne gefiel aus da viel besser, auch Dinan hatte einen größeren Scharm. Vielleicht lag es auch daran, dass es von Touristen nur so wimmelte.

Enttäuscht suchten wir einen Schlafplatz und checkten 3 Kilometer entfernt auf dem Campingplatz Flowers ein. So schief wie hier standen wir noch nie. Dafür aber eine riesige Parzelle. Die freundlichen Engländer mit ihrem silberfarbenen VW-Bus aus Concarneau standen nur zwei Plätze weiter. Neben uns parkte dann noch ein Oldesloer, der den Platz für einen besseren Satellitenempfang gewechselt hatte. Der mitreisende Hunde, anders als unsere beiden Vierbeiner, liebte das Reisen im Wohnmobil nicht. Die ältere Hundedame schlief lieber draußen bzw. unter dem Wohnmobil. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns. Während der Nachbar schon einen Plan hatte, fuhren wir erst mal Vorräte auffüllen. Regen setze ein und die Reise ging in Richtung Port-Louis weiter. Wirklich schön. Zwei Stellplätze aber bei Regen und Wind, zog es uns weiter. Vielleicht bei einem dritten Besuch ein Möglichkeit für eine Übernachtung. Nach Besuch des öffentlichen WC, sitzen wir im VAN, starren auf die Mobiltelefone und suchen ein neues Ziel. Auf nach Plougonvelin. Die gesamte Fahrt regnet es. Sehen dann noch einen Auto in den Leitplanken liegen. Bei bedecktem Himmel erreichen wir den zwei Sterne Campingplatz. Checken ein und stehen dann unter drei französischen Campern. Toiletten sind einfach aber sauber. Das Geschirr wird unter einem rustikalen Holzverschlag abgewaschen. Es gibt drei Ziegen und einen Pool. Der Regen hat ein wenig nachgelassen. Auf mit den Hunden ans Wasser bzw. an die Steilküste. Regen setzt wieder ein. Der Wind lässt unsere Augen tränen. Nach kurzer Zeit zurück in den Van. Nasse Sachen trocknen. Eine Cidre auf den Tisch. Vor dem Abendbrot noch eine Runde Kniffeln. Bretagne im Regen hat auch seine Reize.

Wollen endlich mal wieder Sonne – es reicht schon kein Regen. Das Departement Finistere scheint genau richtig zu sein. Vereinzelt Sonne bei bedecktem Himmel. Erster Stopp ein kleiner Parkplatz mit der Option zum Frei Stehen. Ein VW-Bus nutzt das auch. Die Sonne lacht vom Himmel. Ideal für einen ausgedehnten Spaziergang am Strand. Ehrlich wir fühlen uns heimisch. Große Düne ein toller feiner Strand und türkisfarbenes Meer. La Mer Blanche kann einpacken. Wild, natürlich und wenig Menschen. Wir lieben diese Gegend seit dem ersten Besuch.


Auf der ersten Bretagnen-Reise standen wir nur 3 Kilometer entfernt. Paddelten und hatten eine gute Zeit. Es war noch früh am Nachmittag, als zwei Stunden Strandspaziergang zu Ende waren. Gefühlt zu früh um den kompletten Nachmittag einfach abzuhängen, zumal wir sehen mussten, dass wir weiter in den Norden kamen. Immerhin schon die dritte Woche unsere Urlaubs. Ein einer Stunde Entfernung gab es neben einem Camping Muncipla in Sant Pabu einen Wohnmobilstellplatz mit überwiegend guten Bewertungen. Auch standen diesmal nicht Wohnmobil an Wohnmobil. So bezahlten wir 8,50 € für die Nacht und 3,50 für Strom. Gar nicht so einfach, das Symbol für Elektrizität zu Leuchten zu bringen. Der Code auf der Bestätigung entlockte dem Stromkasten keine Funktion. Zurück zum zentralen Buchungsautomaten. Anstatt gleich zu Beginn alle Optionen abzufragen, muss man jedes zusätzliches Feature nachträglich gebucht werden. Hat ein wenig gedauert bis wir das raus gefunden haben.

Danach saßen wir in unseren orangen Stühlen, tranken Cidre / Bier und lasen in den Kindles. Rechtzeitig bevor der Regen einsetzte, verschwanden die Stühle in der Alubox. Den restlichen Abend genossen wir gemütliche Atmosphäre im Van. Gebucht war der Platz für 24 Stunden. Somit war Zeit nicht das Problem – aber meine Blase. Kurz vor Acht machte diese sich bemerkbar. Danach mit den Hunden raus, ab in die Dünen. Zum ersten Mal in diesem Urlaub nebst Kamera. Es waren nur wenige Menschen an diesem grauen Morgen unterwegs. Hundemenschen und ein Bretone in Shorts und Gummistiefel, der wahrscheinlich Pilze suchte. Am trüben Himmel luckte vereinzelt die Sonne durch. Ein grandioser Anblick. Danach ab zum Frühstück. Es fing an Bindenfäden zu regnen. Das heutige Ziel irgendwas in Richtung Norden. Auf Binic fiel die Wahl.

Die Variante Autobahnen vermeiden, dauert mit einem Zeitaufwand von 3 Stunden für knapp 150 Kilometer einfach zu lang. Über die Nationalstraßen dauert es um die Hälfte weniger. Zumal noch ein Stopp in einem Einkaufszentrum hinzu kommt. Also rauf auf die Autobahn, Tempomat an und mit 100 km/h cruisen wir dahin. Finden sogar am Wegesrand ein Einkaufszentrum. Suchen uns einen Platz, schlendern durch die Mail. Sind enttäuscht vom Angebot an Shops, kaufe ein. Während Susanne die Lebensmitteln im Wagen verstaut, entsande ich die Crocs vom morgendlichen Spaziergang. Dabei ist die Tür offen und dadurch fehlt die Auflagefläche für den Mopsthron. Dann passiert es. Der Mops springt vom Fahrersitz auf seinen Sitzplatz und fällt runter. Zum Güclk ist nichts gebrochen.Uns beide sitzt der Schock ganz schön in den Knochen. Nach diesem Missgeschick geht es weiter in Richtung Binic. Einmal durch den kompletten Ort, liegt der Camping Muncipal über dem eigentlichen Standkern. Die Rezeption ist noch geschlossen, das Tor aber offen. Wir suchen uns einen Platz mit Blick aufs Meer, aber etwas abseits. Da es nicht regnet, spaziere wir mit Lotti ein Stück auf dem Wanderweg GR34. Ferdi wird überwiegend getragen. Abends gehen wir in den Ort zum Abendessen. Finden ein kleines nettes Restaurant. Susanne bestellt einen maritimen Salat. Mein Wahl fiel auf eine Schlachterplatte auf bretonisch. Sehr lecker und gar nicht fett. Dazu gab es einen Cidre. Den Absacker nahmen wir Wohnmobil. Die letzten Tage in der Bertragne.

Der nächste Stopp muss weiter in Richtung Norden sein. Beim letzten Einkauf landete nur das nötigste in der Vorratskammer. So mussten wir als nächsten noch einmal Geld in Lebensmittel wechsel. Steuerten einen großen Supermarkt an und kauften für die nächsten Tage ein. Dann ging es erneut On-the-Road. Fest in der Annahme, dass es sich um Freitag handelte wurde die nächste Wegstrecke geplant. Ankunft in der Heimat war für Samstag geplant. Ein Tag zum Chillen, bevor es wieder auf die Arbeit ging. Weiter in der Annahme, dass wir nur 24 Stunden hatten gen Norden zu kommen, wurde ein weiterer Halt gecancelt.

Rückreise Kein Stopp mehr in der Bretagne, sondern Kilometer fressen. Nach dem Ablassen des Brauchwasser, ging es immer weiter in Richtung Norden. Der Regen ein ständiger Begleiter. Vereinbart war spontan an der Route einen Schlafplatz zu suchen. Belgien ist erreicht. Es dunkelt, regnet aber immer noch. Zusammen mit den beleuchteten Autobahnen eine schreckliche Kombination. Man sieht einfach nichts. Tanken müssen wir auch noch. Auch schwierig. Wenn mit Kreditkarte bezahlt wird ist das nur an den Terminals zwischen den Zapfsäulen möglich. Die erste verweigert nicht nur bei uns den Dienst. Wir haben noch die Hoffnung nicht auf einem Autobahnrastplatz zu Schlafen. Bei den nächsten zwei Plätzen grummelt es leicht im Bauch, wir fahren weiter. Mittlerweile haben wir 22.00 Uhr und ich kein Bock mehr. Bei nächsten Rastplatz halten wir, parken über zwei PKW Plätze, essen Pizza, trinken Cidre und Wein. Gehen zu Bett. Die erste Nacht auf einem Rastplatz war schon speziell. Geschlafen haben wir gut. Frühstücken wollten wir hier aber nicht. Susi fand einen Wanderplatz in 70 Kilomenter Entfernung in den Niederlanden. Ein Blick auf das Handy sorgte für Verwunderung. Es war Freitag noch nicht Samstag. Komplett hatten wir uns einen Tag vertan. Nach dem Frühstück, nicht auf dem ursprünglichen Wanderparkplatz, sondern zwischen Bäumen an der Maas, wurde neue Pläne geschmiedet. Noch eine Zwischenstopp in Deutschland vielleicht Edersee. Klang gut, nicht zu weit weg und die Heimfahrt auch in einem Stück am Samstag schaffbar. Ruhrgebiet wir kommen. Freie Fahrt nur selten, dank vieler Baustellen und dem klassischen Freitagsverkehr. Für Samstag erwartete ich hier keine Besserung, weil Null-Bock auf den ganzen Verkehr. So wurde der Plan nochmals geändert, nächster Halt Bad Schwartau. Vier Stunden fahrt auf deutschen Autobahnen können echt nerven und strengen an. Lieber die gleiche Zeit auf den Nationalstraße oder mautpflichtigen Autobahnen in Frankreich. Entspannung pur. Auf dieser Reise kam zum ersten Mal Bipp&Go zum Einsatz. Abrechnung nur in dem Monat in dem die Funktion verwendet wird plus die zu zahlende Maut. Klappt super. Kein Kleingeld zählen mehr an den Ticket-Stationen. Auf der kompletten Rückfahrt nur Sonnenschein, Stau und Baustellen ohne Ende, aber noch im hellen angekommen. Zwei Tage Zeit für uns.